Nicht nur im winterlichen Garten auch in allen übrigen Jahreszeiten werden Eiben und Lebensbäume mit ihrer auffälligen Silhouette als grüne Gerüstbildner geschätzt. Doch am häufigsten werden die immergrünen Koniferen als blickdichte Grundstücksbegrenzung genutzt.
Im Gegensatz zu den dunkelgrünen Eiben (Taxus) wirken die Lebensbäume (Thuja) mit ihrem helleren Laubkleid freundlicher. Die Färbung ihrer Nadeln variiert je nach Sorte von einem satten Grün bis hin zu einem gelblichen Grün. Außerdem verfärben sich hauptsächlich bei den Wildformen der Thuja die Nadeln nach den ersten Frösten rotbraun.
Der facettenreiche Lebensbaum
Als Zierpflanze, insbesondere als Heckenpflanze sind Lebensbäume (Thuja occidentalis) bei uns sehr beliebt. Sie stammen ursprünglich aus Ostasien und Nordamerika und gehören zur Familie der Zypressengewächse.
Ich nutze Lebensbäume auch als Sichtschutz an der Grundstücksgrenze. Doch setzte ich immer nur drei bis vier Pflanzen zu einer kurzen Hecke zusammen, dann folgt wieder eine lockere Bepflanzung mit anderen immergrünen oder sommergrünen Sträuchern. Lebensbäume, ebenso wie Eiben sollten behutsam eingesetzt werden. In großer Zahl, dicht beieinanderstehend, können sie schnell erdrückend wirken.
Gießen nicht vergessen
Die Lebensbäume benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie sind recht robust und kommen auch mit schwierigen Standorten zurecht. Vor zwei Jahren habe ich drei Lebensbäume in eine Böschung gepflanzt, die mit Steinen und Baumwurzeln durchzogen ist. Obwohl der Standort für die Pflanzen sehr schwierig ist, sind sie gut angewachsen.
Auch wenn Lebensbäume pflegeleicht und anspruchslos sind, muss die Wasserversorgung stimmen. Eine ausreichende Bewässerung, insbesondere während der ersten zwei Jahre nach der Pflanzung, ist unbedingt notwendig. Doch auch später sollte während trockener Perioden im Sommer und im Winter gegossen werden. Die Wassergaben sorgen dafür, dass das Gehölz widerstandsfähiger wird und sich besser vor Schädlingen wie den Baumläusen schützen kann. Bei Befall mit Baumläusen färben sich die Triebe des Lebensbaums gelbbraun. Ist der Befall sehr stark verliert die Konifere auch ihre Nadeln. Mit einer Mulchschicht kann zusätzlich für eine längere Versorgung der Wurzeln mit Wasser gesorgt werden.
"Abendländischer Lebensbaum" mit Winterfärbung
Der sogenannte "Abendländische Lebensbaum" (Thuja occidentalis) sorgt für einen dichten Sicht- und Schallschutz. Die straff aufrecht wachsende Konifere erreicht recht schnell eine Höhe von 3 m. Die immergrünen Nadeln dieses Lebensbaums verfärben sich während der Wintermonate an den Triebspitzen kupferfarben. Die Verfärbung entsteht durch Abbau von Chlorophyll in den Nadeln und dient den Pflanzen als Verdunstungsschutz. Im Winter ist die Verdunstung reduziert und im Laufe des Frühjahrs, wenn die Pflanze neu ausschlägt, nehmen auch ihre Spitzen wieder einen frischen Grünton an.
Damit der "Abendländische Lebensbaum" sich auch gut verzweigt und dicht wird, sollte er regelmäßig geschnitten werden. Dabei müssen immer grüne Nadeln stehenbleiben. Damit die Konifere wieder austreibt, darf auf keinen Fall auf Stock geschnitten werden. Die optimale Zeit für einen Formschnitt ist Ende Juni.
Lebensbaum „Smaragd“, ein wahrer Edelstein
Besonders beliebt ist der Lebensbaum „Smaragd“. Sein Name wird auf die blaugrüne Laubfärbung, die an einen Smaragd erinnert, zurückgeführt. Auch er ist eine beliebte Heckenpflanze. Doch im Gegensatz zum "Abendländischen Lebensbaum" wächst er langsamer. Dabei entwickelt er jedoch eine elegante, gleichmäßige Form, so dass er kaum geschnitten werden muss. Die Rinde dieses Lebensbaums ist rotbraun und längsrissig. Mit den Jahren erinnert seine Form immer mehr an die eines Zuckerhuts. „Smaragd“ erreicht eine Höhe von etwa 4 m bei einer Breite von ca. 70 cm. Der Lebensbaum „Smaragd“ behält auch während der Wintermonate sein leuchtend smaragdgrünes Nadelkleid. Er ist farbstabil und setzt mit seinem satten Grün lichte Akzente im winterlichen Garten. Als Herzwurzler besteht sein Wurzelsystem aus einer Hauptwurzel und vielen feinen bodennahen Wurzeln.
Beim Pflanzen und Schneiden von Lebensbäumen sollten immer Handschuhe getragen oder anschließend die Hände gründlich gereinigt werden. Lebensbäume bilden ein giftiges Öl, das bei Berührung zu Hautirritationen führen kann.
Die Eibe, ein Urgestein
Giftig ist auch die Eibe (Taxus). In ihren Nadeln und Samen befindet sich das Gift Taxin. Lediglich das Fruchtfleisch der Beeren ist nicht giftig. Dennoch wird die Eibe seit Jahrhunderten als Gehölz in Parks und Gärten geschätzt. Eiben werden sehr alt. Allein in Deutschland gibt es einige Exemplare, die es auf mehr als 1000 Jahre gebracht haben. Anders als bei den Nadelbäumen üblich bilden Eiben keine Zapfen, dafür dekorative, kräftig rote Früchte, die aus der Ferne an Beeren erinnern. In einem Loch in der Mitte der Frucht sitzt der Samen, der wie die Nadeln der Eibe für Mensch und Tier sehr giftig ist.
Die Eibe ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch schnittverträglich und deshalb als Formgehölz sehr beliebt. Sie bevorzugt schattige Standorte, kommt jedoch auch mit sonnigen Plätzen zurecht. An den Boden stellt sie keine Ansprüche, nur Staunässe mag sie nicht. Taxus baccata ist sehr vielseitig. Sie eignet sich in Einzelstellung als blickdichte Hecke, als Formgehölz oder als frei wachsender Baum. Dabei ist die Eibe mit ihren zahlreichen unregelmäßig angeordneten Ästen ein ganz spezieller Nadelbaum.
Eiben, für starke Kontraste
Als Heckenpflanze kommt die Eibe mit schwierigen Standorten gut zurecht. Sie erreicht als Hecke relativ schnell eine Höhe von 3 m, bei einem jährlichen Zuwachs von bis zu 30 cm. Auch Wurzelkonkurrenz bereitet der Eibe keine Probleme. Eiben sind Tiefwurzler, die jedoch den Oberboden mit ihren faserigen Feinwurzeln durchsetzen und daher für konkurrenzschwache Gehölze wie Hartriegel und Zaubernuss nicht der ideale Nachbar sind. Zu Eiben gesellen sich besser robuste Stauden wie Storchschnabel, Elfenblume, Funkie und Zwiebelblumen. Auch als Hintergrund für bunt blühende Stauden bieten sich die dunkelgrünen Eiben-Hecken an. Vor dieser Kulisse leuchten die farbigen Blüten der Stauden besonders intensiv.
Wie bei der Thuja setze ich einzelne Eiben oder kleine Gruppen zwischen sommergrünen Gehölzen. So bilden sie zusammen mit den anderen Sträuchern einen schönen Kontrast, sorgen für Struktur in der Pflanzung und für Sichtschutz. An Wegrändern stutze ich ab und zu die seitlichen Triebe. Im Böschungsbereich lasse ich sie verzweigen, kürze dort lediglich einmal jährlich die Triebe auf Zaunhöhe.
Vertrocknungsgefahr in eisigen Wintern
Eiben sind winterhart. Nur in schneearmen, sehr kalten Wintern mit Sonne und austrocknenden Winden leiden auch diese Gehölze. Deshalb werden auch Eiben an frostfreien Tagen wie die übrigen Immergrünen gegossen. Eine Schicht aus Kompost oder Laub verhindert zusätzlich ein zu starkes Austrocknen der Gehölze. Im Frühjahr erholt sich die Eibe jedoch recht schnell. Die vertrockneten Triebe werden herausgeschnitten und etwas Kompost liefert ihr zusätzliche Nährstoffe.
Ähnliche Artikel
Grüner Ausblick mit Formhecken und naturnahen Hecken
Dekorative, immergrüne Sträucher
0 Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare.