Im Schutz unserer Hauswand haben sich die Kübelpflanzen in diesem Jahr sehr schön entwickelt. Im Gegensatz zu den Stauden im Beet sind sie von den Schnecken verschont geblieben.
Seit Mitte Juli zeigen sich meine südamerikanischen und afrikanischen Schönheiten von ihrer schönsten Seite. Dazu zählen Mandevilla, Agapanthus, Dahlie, Korallen-Begonie und Asparagus.
Mandevilla – langtriebig mit großen Blütenkelchen
Mandevilla "Sundaville" (Dipladenia) habe ich seit etwa vier Jahren. Die südamerikanische Kletterpflanze mit ihren auffällig großen Blüten in Rosa, Rot oder Weiß liebt einen warmen, windgeschützten, sonnigen Standort. Ich gieße sie etwa einmal pro Woche. Damit keine Staunässe entsteht ist ein Wasserabzug im Topf wichtig. Im Frühjahr und noch einmal im Juni reichere ich ihre Erde mit einem organischen Dünger an.
Während ihrer Zeit im Freien ist die Mandevilla absolut anspruchslos. Ein kleines Holzspalier, das ich als Rankhilfe mit in den Topf gesteckt habe, wird von ihr im Laufe des Sommers vollständig umschlungen. Zu lange Triebe der Mandevilla können jederzeit gekürzt werden. Dabei tritt ein klebrig milchiger Saft aus. Eine Berührung mit ihm solltest Du vermeiden, denn ebenso wie ihre Blüten und Blätter ist er giftig. Die Mandevilla gehört wie der Oleander zu den Hundsgiftgewächsen.
Leider geht mit den kühleren Nächten Ende September die Zeit der Mandevilla im Freien zu Ende. Eine Überwinterung der Pflanze in einem 15 °C warmen Wohnraum endete bei mir bereits nach wenigen Wochen mit vorzeitigen Laubfall und kränkelnden Trieben. Seitdem überwintert die Mandevilla im Gewächshaus. Hier sinken die Temperaturen im Winter bis auf 5 °C, was ab Januar bei ihr zum Laubfall führt. Außerdem sterben viele ihrer Triebe im Laufe des Winters ab. Im Frühjahr schneide ich die abgestorbenen Triebe heraus und dünge die Mandevilla. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich aus den verbliebenen Trieben eine kräftige Pflanze.
Agapanthus – die afrikanische Liebesblume
Die Schmucklilie wird auch gern als Liebesblume bezeichnet, denn ihr Name Agapanthus leitet sich aus dem Griechischen agape (Liebe) und anthos (Blume) ab. Die lilienartigen Gewächse öffnen ab Mitte Juli bis in den August ihre blauen oder weißen Blütendolden, die sich aus zahlreichen Einzelblüten zusammensetzen. Nach der Blüte bilden sich Fruchtkapseln, die mit kleinen schwarzen Samenkörnern gefüllt sind.
Es gibt sowohl immergrüne als auch einziehende Agapanthus-Arten. Ich besitze immergrüne Agapanthus-Pflanzen, die auch im Winter ihre grünen Blätter behalten. Sie müssen jedoch frostfrei überwintern. Der einziehende Agapanthus verliert zwar im Winter seine Blätter, hat aber den Vorteil, dass er dunkel und trocken an einem frostfreien Ort gelagert werden kann.
Agapanthus ist pflegeleicht. Im Winterquartier zwischen November und März ist bei allen Arten keine Bewässerung notwendig. Erst ab April wird wieder regelmäßig gegossen. Was Schmucklilien nicht vertragen ist stehendes Wasser im Bereich ihrer fleischigen Wurzeln, deshalb ist im Topf für eine gute Drainage zu sorgen. Von April bis August erhält der Agapanthus organischen Dünger. Die Pflanze liebt sonnige bis halbschattige Standorte, dort richten sich ihre Blütenstiele immer genau zum Licht hin aus.
Ich topfe meine Schmucklilien äußerst selten um. Denn je ungestörter sie wachsen können, desto üppiger blühen sie. Ist nach mehreren Jahren doch eine Teilung der Pflanze notwendig, nehme ich sie im Frühjahr vor. In dem Jahr des Umtopfens muß ich natürlich auf Blüten verzichten. Ich verwende nur einfache Ton- oder Kunststofftöpfe für den Agapanthus, da die Töpfe aufgrund der kräftigen Wurzelmasse beim Umtopfen meist immer zerstört werden.
Du kannst Agapanthus-Blüten auch für die Vase verwenden. Sobald sich die ersten Blüten öffnen, werden sie geschnitten. Die angeschnittenen Stiele halten sich etwa zwei Wochen an einem sonnigen bis halbschattigen Platz in der Vase. Wird das Verblühte hin und wieder herausgezupft, wirken die Stiele gleich wieder wie frisch gepflückt.
Dahlie – bezaubernd und vielfältig
Die aus Mexiko stammende Dahlie hat bei uns ursprünglich die Bauerngärten erobert. Dahlien sind Sonnenanbeter. Ihre unzähligen Sorten werden zwischen 30 cm und 1 m hoch und unterscheiden sich hauptsächlich in ihren extravaganten Blütenformen und Blütenfarben. Dazu gehören neben den einfach blühenden Dahlien auch Kaktus-Dahlien, Seerosen-Dahlien, deren Blüten an echte Seerosen erinnern, Stern-Dahlien oder Halskrausen-Dahlien, bei denen auf einen äußeren Blütenblätterkranz ein zweiter Kranz mit kleineren Blütenblättern folgt. Ich mag besonders die Pompon-Dahlien mit ihren kunstvoll geformten Blütenbällen. Schon seit Juli öffnen sich kontinuierlich die Knospen meiner leuchtend roten Pompon-Dahlie.
Dahlien sind sehr frostempfindlich. Um den Pflegeaufwand zu reduzieren, setze ich ihre Knollen in einen ausreichend großen Kunststoffkübel. Für drei Knollen solltest Du einen Topf mit einem Durchmesser von etwa 20 cm wählen. So steht den Pflanzen auch ausreichend Wasser zu Verfügung. Vom Sommer bis weit in den Herbst dauert die Blütezeit an. An einem sonnigen, windgeschützten Platz, vor Staunässe geschützt, fühlen sich Dahlien wohl. Wenn du während der Blütezeit regelmäßig Verblühtes entfernst, kommen immer wieder neue Blüten nach.
Vor den ersten Nachtfrösten schneide ich sie auf etwa 10 cm zurück und nehme sie aus dem Pflanzgefäß. Die ausgegrabene Pflanze lasse ich dann im Gartenschuppen über mehrere Wochen trocknen, entferne dann die restliche abgetrocknete Erde und wickle die Knollen in Zeitungspapier. Bis zum Frühjahr lagere ich sie so in einem frostfreien, kühlen Lagerraum. Ende März setze ich die Knollen wieder in einen Kübel mit frischer Erde ins Gewächshaus. Mit dem Gießen bin ich zu Anfang sehr vorsichtig. Erst wenn sich mehr und mehr grüne Triebe zeigen, erhält die Dahlie auch mehr Wasser. Ab Mitte Mai zieht die Dahlie dann ins Freie um. Hier wird sie auch mit organischem Dünger versorgt. Da junge Dahlientriebe auf der Speisekarte der Schnecken ganz oben stehen, sorge ich auch noch für einen Schneckenschutz.
Wie Agapanthus eignen sich auch Dahlien gut für die Vase. Dazu schneide ich sie meist am frühen Morgen und stelle sie danach noch für eine Stunde bis kurz unter der Blüte in kaltes Wasser.
Korallen-Begonie – schön und selten
Die Korallen-Begonie mit ihren silbrig gesprenkelten Blättern wird auch gerne als Forellen-Begonie bezeichnet. Sie gehört zur Gruppe der Strauchbegonien und stammt ursprünglich aus Brasilien. Diese reichverzweigte Begonie ist mehrjährig und immergrün. Obwohl sie in unseren Breitengraden als Zimmerpflanze kultiviert wird, steht die Korallen-Begonie bei mir von Mai bis Oktober zusammen mit den anderen Kübelpflanzen draußen an der Hauswand.
Mit ihren gepunkteten, lanzettlichen Blättern und den korallenroten Blütendolden ist sie ein sehr dekorativer Strauch. Ihre zahlreichen Blüten erscheinen das ganze Jahr über. Durch regelmäßiges Entspitzen halte ich sie kompakt und auf eine Höhe von etwa 70 cm. Korallen-Begonien können bis zu 2 m hoch werden. Die Begonie mag einen hellen und luftigen Standort. Auch wenn sie normalerweise keine direkte Sonneneinstrahlung vertragen, scheint meine Korallen-Begonie gut mit der Sonne an ihrem Platz zurechtzukommen.
Im Oktober bezieht die Korallen-Begonie ihr Winterquartier an einem Fenster in einem Lagerraum mit Temperaturen um 10 °C. Dort erhält sie während der Wintermonate nur wenig Wasser. In dieser Zeit verliert sie viele ihrer Blätter. Im Frühjahr steigere ich wieder die Wassergaben, außerdem erhält die Begonie dann auch frische Erde und organischem Dünger. Ein Rückschnitt sorgt dafür, dass sie wieder neue Triebe bildet und von unten nicht verkahlt.
Asparagus – robust und filigran zugleich
Auch der Asparagus oder Zierspargel zählt bei uns zu den Zimmerpflanzen, doch im Außenbereich als Kübelpflanze fühlt er sich vom Frühjahr bis zum Herbst auch sehr wohl. Mit seinen langen, fein gefiederten Trieben passt er gut als Unterpflanzung in Kübel mit hochstämmigen Gehölzen oder Du setzt den Asparagus in eine Blumenampel. Asparagus stammt ursprünglich aus Afrika. Bei uns sind vor allem drei Arten bekannt, der robuste Asparagus densiflorus, der strauchartige Asparagus falcatus mit länglichen Blättern und der empfindliche Asparagus setaceus, der Federspargel.
Asparagus liebt einen hellen Standort, muss aber vor zu viel Sonne geschützt werden, die seine nadelförmigen Blätter vergilben lässt. Er verträgt zwar keine Staunässe, sollte aber gut feucht gehalten werden, ansonsten verliert er seine Blätter. Die vertrockneten Triebe können problemlos herausgeschnitten werden. Ist er einmal vertrocknet, kannst Du seine Wedel dicht über dem Boden abschneiden. Gut gewässert und bei hoher Luftfeuchtigkeit wird er wieder austreiben.
Während der Wintermonate, die der Asparagus bei mir im Gewächshaus bei Temperaturen um mindestens 5 °C verbringt, wird er nur wenig gegossen. Im Frühjahr bilden die Pflanzen winzige weiße Blüten, aus denen sich später dekorative kleine rote Beeren entwickeln. Der Asparagus ist äußerst robust, wächst rasch und ist sehr pflegeleicht. Ist die Pflanze zu kräftig geworden, kannst Du sie im Frühjahr durch Teilung leicht verjüngen und auch vermehren. Dazu durchtrennst Du die Wurzelmasse mit einem Spaten oder Gartenschere.
Der Asparagus eignet sich gut für die Vase. Mit wenigen seiner langen fiedrigen Triebe kannst Du Rosen- oder Nelkensträuße sehr schön auflockern.
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