Winterbeeren - Attraktiver Fruchtschmuck im Garten

veröffentlicht am 24. November 2016 21:02 von Beate

Schönfrucht

Allmählich geht der Herbst in den Winter über. Neben letzten Rosenblüten und vertrockneten Blütenständen an den Sträuchern retten sich auch die Beerenfrüchte in den Winter, die von den Vögeln verschont geblieben sind.

Die ersten Fröste verändern die Laubfarben und beschleunigen den Blattfall. Im Garten treten die Strukturen der Bäumen und Sträucher jetzt immer mehr in den Vordergrund. Ein ganz spezieller Reiz geht vom vertrockneten Laub und den kahlen Stängeln der Stauden aus. Mit ihren gelben und braunen Farben bilden sie einen schönen Kontrast zu den Immergrünen im Garten.

Die wenigen bunten Lichtblicke bieten in dieser Jahreszeit die Fruchtstände einiger Ziersträucher. Wenn sie von den Vögeln nicht als Nahrungsquelle entdeckt werden, bleiben die Beeren bis tief in den Winter an den Ästen hängen. Zu den besonders attraktiven Winterfrüchten gehören neben den Holzäpfeln und den Vogelbeeren auch die Hagebutten und die Beeren der Schönfrucht, der Stechpalme, des Feuerdorns und der Schneebeere.

Blaue Perlenbüschel der Schönfrucht

Beerenschmuck der Schönfrucht

Die Schönfrucht (Callicarpa bodinieri) ist mit ihren kleinen, violetten Früchten sicherlich einer der bemerkenswertesten Sträucher im herbst- und winterlichen Garten. Nach dem Laubfall kommen die lilafarbenen Beerenbüschel erst so richtig schön zur Geltung. Den kugeligen, etwa 4 mm kleinen Früchten und ihrer speziellen Farbe verdankt die Schönfrucht sicherlich ihren zweiten Namen „Liebesperlenstrauch“. Ihre Zweige mit den lang anhaftenden Beeren können auch im Wohnbereich als Dekoration eingesetzt werden.

Schönfrucht

Der aufrecht wachsende Strauch erreicht etwa eine Höhe und Breite von 2 m. Seine dunkelgrünen Blätter verfärben sich im Herbst gelb bis orange. Erst im Juli zeigen sich rosafarbene Trugdolden, die bei Hummeln, Schwebfliegen und Bienen sehr beliebt sind. Aus ihnen entstehen bis zum Herbst die kleinen Fruchtkugeln. Für ihre natürliche Umgebung ist der intensive Farbton recht ungewohnt. So erscheinen die Beeren an den Ästen eher wie aufgesteckte Perlen.

Die Schönfrucht hat einen besonderen Platz im Garten verdient. Wir haben sie als Solitär im Eingangsbereich gepflanzt, denn im Herbst ist sie eine absolute Augenweide. Ich habe den Eindruck, dass die Anzahl der Früchte von Jahr zu Jahr zunimmt, ebenso wie die Intensität ihrer Farbe. Nicht nur in Einzelstellung, auch als Sichtschutz aus mehreren Pflanzen fühlt sich die Schönfrucht in geschützter Lage wohl.

Rote Beerenfrüchte der Stechpalme

Früchte der Stechpalme

Die Stechpalme (Ilex aquifolium) oder die Hülse mit ihrer attraktiven Belaubung und ihren beerenartigen Scheinfrüchten ist ein zuverlässiger Winterschmuck für drinnen und draußen. Der große, immergrüne Strauch ist mit glänzenden, dunkelgrünen Blättern ausgestattet. Die Blätter sind meist gewellt und am Rand stachelig gezähnt.

Die Stechpalme eignet sich zur Unterpflanzung hochkroniger Bäume, aber auch als freiwachsende oder geschnittene Hecke. Sie bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte mit nährstoffreicher Erde. Stechpalmen kommen sowohl mit Trockenheit als auch mit dem Wurzeldruck anderer Gehölze gut zurecht. So haben sich bei uns im Laufe der Zeit viele Ilex-Sträucher im Böschungsbereich und unter den Tannen angesiedelt.

Stechpalme

Stechpalme

Im Juni erscheinen zwischen den Blattachseln der vorjährigen Triebe kleine weiße, duftende Blüten, die als kleine Büschel zusammenstehen. Aus ihnen entwickeln sich ab September rote kugelige Steinfrüchte. Die, wenn sie nicht von den Vögeln geerntet werden (Vogelnährgehölz), bis weit in den Winter bestehen bleiben. Damit die Stechpalme auch Früchte bildet, ist ein männliches und weibliches Exemplar notwendig oder Du achtest beim Kauf auf eine zweihäusige (selbstbefruchtende) Sorte z.B. „J.C. van Tol“.

Stechpalme mit cremefarbenem Rand

Sehr dekorativ sind Sorten mit gelben oder cremefarbenen Rändern wie „Madame Briot“. Diese Sorten benötigen jedoch mehr Sonne, ansonsten vergrünt ihr Laub. Nicht alle Ilex-Sorten sind immergrün. Die Amerikanische Winterbeere (Ilex verticillata) verliert ihr Laub im Herbst und trägt im Winter nur noch die roten Früchte. Die Zweige mit den roten Beeren sind besonders in der Floristik beliebt.

Hagebuttenschmuck der Rosen

Das milde Klima sorgt dafür, dass unsere Beetrosen noch bis weit in den November blühen. Ihre Blütezeit wird erst durch strenge Fröste endgültig gestoppt. Dagegen schmücken die Hagebutten der Wildrosen und Ramblerrosen die Sträucher bis weit in den Winter.

Hagebutten

Hagebutten sind die ungiftigen Sammelnussfrüchte der Rosen. Das Wort ist aus den mittelhochdeutschen Begriffen „hagen (Dornbusch) und „butte“ (rundlicher Gegenstand) entstanden. Insbesondere einmal blühende Rosen wie viele der Ramblerrosen und Wildrosen bilden einen besonders schönen Hagebuttenschmuck. Nach der Blüte entwickeln sich die Früchte, die je nach Rosenart in Form und Farbe variieren. So entstehen bei den Ramblerrosen meist kleine rundliche bis eiförmige Hagebutten. Die orangeroten Hagebutten der Hundsrose sind dagegen groß und fleischig. Ihre dekorative Wirkung kommt besonders bei frostigem Wetter gut zur Geltung, wenn sie mit Frostkristallen überzogen sind. Doch Hagebutten sind nicht nur ein herrlicher Gartenschmuck, sie werden auch gerne in der Floristik für Arrangements von Sträußen und Kränzen verwendet.

Hagebutten

Daneben sind die Früchte der Rose auch sehr schmackhaft. Die im Spätherbst geernteten Hagebutten sind süßsauer und reich an Vitaminen. Aus ihnen werden gerne Marmeladen oder Tees zubereitet. Dabei dürfen auf keinen Fall die feinen Härchen mitverarbeitet werden, denn sie reizen den Hals und Rachen. Auch vielen Tieren im Garten bieten die Hagebutten im Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsquelle.

Dekorative Früchte des Feuerdorns

Früchte des Feuerdorns "Red Column"

Der immergrüne, dornige Feuerdorn (Pyracantha coccinea) beeindruckt im Herbst mit seinen leuchtenden roten, orangefarbenen und gelben kugeligen Früchten. Bei uns werden meist Hybriden des Feuerdorns angeboten, die straff aufrecht oder breitbuschig wachsen. Das Gehölz hat ledrige, dunkelgrüne, glänzende Blätter. Zwischen Mai und Juni erscheinen breite Trugdolden mit kleinen weißen Blüten. Sie ähneln optisch und auch mit ihrem strengen Geruch an Weißdornblüten. Im September und Oktober reifen dann die unzähligen etwa 5 mm großen kugeligen Früchte des Feuerdorns heran.

Früchte des Feuerdorns "Orange Glow"

Der Feuerdorn ist für Gartenbewohner ein wertvolles Gehölz, da er sowohl Bienenweide, Vogelnährgehölz und Schutzgehölz in einem ist. Er liebt sonnige in jedem Fall helle Standorte, ist hitzeverträglich und kommt auch mit trockenen Böden gut zurecht. Außerdem ist Feuerdorn gut schnittverträglich.

Feuerdorn als Spalierstrauch

Bei uns im Garten wachsen neben „Red Column“ noch „Orange Glow“ und „Soleil d’Or“. Dabei übernimmt jede Sorte eine andere Funktion. „Orange Glow“ begrünt als Spalierstrauch eine weiße Hauswand. Dieser Feuerdorn hat einen schlanken aufrechten Wuchs. Er wird etwa 4 m hoch. Seine Früchte färben sich im Herbst in ein kräftiges Orangerot. In einer Naturhecke wächst „Red Column“ aufrecht und breit. Diese Sorte ist reich verzweigt und wird etwa 3 m hoch. Sie bildet unzählige hellrote Früchte. Dagegen wird „Soleil d’Or nur 2 m hoch. Der kleine breitbuschige Strauch wächst als Formhecke unterhalb eines Fensters. Mit seinen zahlreichen Dornen soll der Strauch ungebetene Gäste fernhalten.

Feine Schneebeeren

Schneebeeren

Die unauffällige Schneebeere (Symphoricarpos) mit ihren drahtigen Zweigen gewinnt im Herbst mit den weißen, runden Beeren an Attraktivität. Besonders am kahlen Strauch kommen ihre Früchte im Winter sehr schön zur Geltung. Sie eignen sich auch gut für Innendekorationen.

Schneebeere

Die Schneebeere ist sehr anspruchslos und ein gutes Deckgehölz. Sie wird maximal 2 m hoch, kommt mit sonnigen und schattigen Lagen zurecht und verträgt einen radikalen Rückschnitt. In einem wenig genutzten Teil unseres Gartens haben wir die Schneebeere an drei Positionen in unserer Böschung als Deckgehölz eingesetzt und damit eine schöne Wirkung erzielt. Inzwischen sind die Sträucher so üppig geworden, dass sie mit ihrer lockeren Belaubung wie ein dickes, weiches Kissen auf der Böschung liegen.

Schneebeere

Schneebeeren eignen sich für Gruppen- und Einzelpflanzungen. Auch in eher ungünstigen Lagen entwickelt sich der Strauch gut. Ihre kleinen rosaweißen Blütenbüsche erscheinen zwischen Juni und August. Dann wird der Strauch auch von Insekten besucht, so dass sich bis zum Herbst viele weiße Früchte an den Zweigen entwickelt haben.


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