Wie vertreibe ich den Buchsbaumzünsler?

veröffentlicht am 13. April 2016 21:15 von Beate

Der unersättliche Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler

Sobald die Temperaturen auf mindestens 7 °C angestiegen sind, macht sich der gefräßige Buchsbaumzünsler wieder über sämtliche Buchsbaumpflanzen her. Im letzten Jahr hat er auch meine Formschnittgehölze und die kleine Buchsbaumhecke heimgesucht. Doch so leicht gebe ich nicht auf.

Der Buchsbaumzünsler ist ursprünglich aus Asien eingewandert. Diese sehr gefräßige Raupe kann bis zu 5 cm lang werden. Sie ist grün mit schwarzen und weißen Streifen. Zur Eiablage sucht der Falter gezielt Buchsbaumpflanzen auf. Die Raupen verstecken sich in Kammern, die sie durch Verkleben der Blätter formen. Sie fressen sich vom Inneren der Pflanzen nach außen durch. Buchsbaumzünsler können außerdem Fäden erzeugen, an denen sie sich bei Gefahr schnell herablassen. Ab etwa Ende April durchlaufen die Raupen bis zur Verpuppung mehrere Larvenstadien und verursachen dabei häufig Kahlfraß am Buchsbaum.

Bei uns bildet der Buchsbaumzünsler im Laufe eines Jahres neben der Generation im April, meist eine Zweite im Juli. Bei günstigen Witterungsverhältnissen kann sich sogar noch im September eine weitere Generation entwickeln. Die Raupen aus der letzten Eiablage des Jahres überwintern schließlich in Kokons zwischen den Blättern.

Von den Raupen heimgesuchte Buchsbaumarten

Buchsbaum im Kübel

Für meine Formgehölze habe ich Buxus sempervirens-Sorten eingesetzt. Etwas Besonderes unter den Vertretern dieser Gattung ist „Graham Blandy“. Dieser Buchs mit sattgrünen Blättern hat einen säulenförmigen Wuchs. Ich setze ihn als Kübelpflanze ein. Er eignet sich jedoch auch für die Gestaltung kleiner Gärten. Bisher konnte ich meine Formgehölze erfolgreich gegen Buchsbaumblattfloh, Buchsbaumgallmücke und Spinnmilben verteidigen. Das habe ich jetzt auch beim Buchsbaumzünsler vor.

Die andere von der Raupe geschädigte Art ist Buxus microphylla. Zu ihr gehört auch mein Polsterbuchsbaum „Herrenhausen“, den ich aus kleinen Pflanzen zu einer langen Hecke herangezogen habe. Er ist ein Polsterbuchsbaum mit hellem Grün. Bei Nährstoffmangel, meist während der Wintermonate, färbt sich sein Laub ocker. Er kann bis zu 50 cm breit und 40 cm hoch werden. Seine leicht hängenden Zweige mit länglichen Blättern bilden dichte, kissenartige Polster.

In unserem Garten dient er in Form einer niedrigen Hecke als Einfassung für ein formales Rosenbeet. „Herrenhausen“ ist sehr pflegeleicht. Er benötigt lediglich einen Erziehungsschnitt an den Seiten. Ansonsten braucht dieser Buchs keinen weiteren Formschnitt. Außerdem ist er unempfindlich gegen Pilzerkrankungen, leider jedoch nicht gegen den Buchbaumzünsler.

Buchsbaumhecke

Biologische Kampfansage

Am stärksten betroffen waren im letzten Jahr meine Formgehölze. Durch regelmäßiges Absammeln der Raupen, haben wir versucht den Schaden in Grenzen zu halten. Als ich jedoch auch die Raupen in der etwa 10 m langen und 30 cm hohen Buchsbaumhecke entdeckte, war mit klar, dass eine andere Lösung gefunden werden musste.

Buchsbaum

Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln schied für mich aus, da der Buchsbaumzünsler mehrmals im Jahr bekämpft werden muss. Nach langen Recherchen im Internet, entschied ich mich für den Einsatz eines Neem-Düngers. Inhaltsstoffe des Neemsamens, die von der Pflanze über die Wurzeln aufgenommen werden und in die Blätter gelangen, sollen der Raupe den Appetit auf Buchsbaumblätter verderben.

Zusätzlich verwende ich ein biologisches Spritzpulver mit Bacillus thuringiensis subspec. aizawaii. Dieses Präparat wird auch zur Bekämpfung von schädlichen Raupen im Obst- und Gemüseanbau eingesetzt. Es ist nützlingsschonend und nicht bienengefährlich. Auf diese Weise konnte ich im letzten Jahr die Raupen erheblich reduzieren. In diesem Jahr habe ich den Dünger bereits ausgebracht und werde an diesem Wochenende eine erste Spritzung vornehmen. Denn es wäre schade um den Buchsbaum.


1 Kommentar

Kommentar 1 von Mike B. am 5. September 2017 19:19

Hallo ihr Lieben,
danke für den tollen Artikel! Die Zünsler sind immer noch aktiv, bei mir habe ich schon wieder die Pheromonfalle voll von befruchtungswilligen Männchen. Eine Generation gibt es dieses Jahr definitiv noch. Bin gespannt wie es sich im nächsten Jahr mit den Raupen verhält. Hoffe ich muss nicht auf die Alternativen zurückgreifen, denn die Vögel fangen langsam an den Schädling zu fressen. Zur Not mache ich ein Moskitonetz drüber um die Eiablage zu verhindern. Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht? viele Grüße, Mike