Bunte Wildblumen-Teppiche

veröffentlicht am 17. April 2016 17:30 von Beate

Zerbrechliches Buschwindröschen

Buschwindröschen

Von einer Woche auf die andere sind sie plötzlich da, die wild wachsenden Blütenpflanzen wie Buschwindröschen, Scharbockskraut, Wiesenschaumkraut, Gänseblümchen, Veilchen und Vergissmeinnicht. Als blühende Teppiche oder kleine Polsterstauden begeistern sie mich jedes Jahr aufs Neue.

Noch vor einer Woche war der Laubwaldboden dunkel und kahl. Wie überrascht war ich, als ich jetzt beim Spaziergang mit dem Hund, den Waldboden mit weiß blühenden Buschwindröschen überzogen vorfand. Ich konnte mich an den leuchtenden weißen Teppichen nicht sattsehen. Wenn man der Sage glaubt, dann handelt es sich beim Buschwindröschen um eine verzauberte Nymphe.

Buschwindröschen

Der zierliche Frühlingsblüher nutzt jetzt die guten Lichtverhältnisse unter den noch laublosen Gehölzen. Unter Sträuchern, Hecken und Bäumen wächst die kleine Pflanze auf feuchten und kalkhaltigen Böden. Sie wird um die 15 cm hoch und trägt an ihrem Blütenstiel eine etwa 4 cm große, weiße Blüte mit zahlreichen gelben Staubblättern. Doch das zerbrechliche Aussehen des Buschwindröschens täuscht, die gesamte Pflanze ist giftig. Ihr Pflanzensaft reizt Haut und Schleimhäute. Nach der Blüte sammelt sie Speicherstoffe fürs nächste Jahr und stirbt aufgrund von Lichtmangel unter den belaubten Kronen ab.

Gelbe Scharbockskraut-Blütensterne

Scharbockskraut

Ähnliche Teppiche, jedoch mit kleinen, gelben Blüten übersät, habe ich auch an einigen Stellen im Garten. Dabei handelt es sich um das Scharbockskraut. Den Namen Scharbock erhielt die Pflanze im Mittelalter. Scharbock war die volkstümliche Bezeichnung für Skorbut, der Vitamin C-Mangelerkrankung. Im Frühjahr sorgte ein Salat aus den Blättern des Scharbockskrauts für ausreichend Vitamin C. Doch müssen die Blätter unbedingt vor der Blüte geerntet werden, da sie während der Blüte ein Gift bilden, das zu Magen- und Darmreizungen führt.

Scharbockskraut blüht zwischen April und Mai. Danach zieht es bereits wieder ein. Die Pflanze hat zwei Möglichkeiten sich zu vermehren. Einmal über zusätzliche Wurzelknollen und über winzige Brutknöllchen, die sich in den Achseln der Stängelblätter bilden und herabfallen.

Bezauberndes Veilchen

Veilchen

Ebenfalls ein zartes Pflänzchen ist das Wald-Veilchen. In den Beeten, in der Wiese und an Gehölzrändern finden sich kleine Tuffs von Veilchen, denn sie lieben lockeren, nährstoffreichen Boden. Auch wenn diese Veilchen nicht duften, sind sie mit ihren filigranen, blauvioletten Blüten ebenso hübsch wie ihre Verwandten. Sie werden etwa 10 cm hoch. Die herzförmigen Blätter bilden am Boden eine Rosette. Veilchen tragen aber auch Blätter an ihren Blütenstielen. Die kleinen Blüten werden ca. 2 cm groß. Das Veilchen verbreitet sich häufig über Ameisen. Sie mögen die fetthaltigen Fraßkörper an den Samen der Pflanze.

Filigranes Wiesenschaumkraut

Wiesenschaumkraut

Wiesenschaumkraut ist in unserem Garten ein Einzelgänger. In feuchten Wiesenbereichen, am Teichrand oder im Beet tauchen jetzt einzelne Blütenstiele auf. An den etwa 20 cm hohen Stielen mit schmalen Blättern sitzen kleine, filigrane rosafarbene Blüten, die beim Öffnen der Knospen wie kleine Glöckchen wirken. Das Wiesenschaumkraut ist für einige Schmetterlings-Raupen eine wichtige Nahrungsquelle.

Robustes Gänseblümchen

Gänseblümchen

Klein und ausdauernd ist das Gänseblümchen, das von März bis September auch auf unserer Wiese und dem Schotterrasen blüht. Gänseblümchen profitieren vom häufigen Mähen, da sie so mehr Licht erhalten und sich besser gegen konkurrierende Pflanzen durchsetzen können.

Aus einer Blattrosette wachsen ca. 10 cm lange Stiele auf denen die putzigen kleinen Blüten sitzen. Sie erinnern an kleine Körbe. Ihre äußeren Blüten sind weiß oder rötlich-weiß. Das Innere der Blüte ist gelb. Im 16. Jahrhundert erhielten die Gänseblümchen ihren Namen nach den Gänsen, da sie ebenso häufig vorkommen wie Gänse. Die etwa 3 cm großen Blütenköpfe schließen sich nachts und bei feuchtem Wetter. Scheint die Sonne wenden sie sich dem Licht zu.

Treues Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht

Nicht vergessen darf ich das Vergissmeinnicht. Ich lasse die einjährigen Pflanzen aussamen, so dass in jedem Frühjahr ihre unzähligen hellblauen, tellerförmigen Blüten hübsche Blickfänge in Beeten und an Mauer- und Gehölzrändern bilden. Kleine Tuffs der blühenden Pflanzen erinnern an duftige Wolkenberge. Das Vergissmeinnicht liebt einen halbschattigen und feuchten Standort.

Auch als Schnittblume alleine oder zusammen mit Maiglöckchen sind Vergissmeinnicht gut geeignet. Der Name Vergissmeinnicht ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt und wird auf eine Tradition zurückgeführt. Da das Blau der Blüten an die Augen frisch Verliebter erinnert, wurden sie häufig als Liebesbeweis verschenkt.


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