Mein Freund der Baum
Am 25. April ist der Tag des Baumes. Der Gedenktag hat seinen Ursprung in den USA, wo er seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit traditionellen Baumpflanzungen begangen wird. Seit 1952 ist der 25. 4. ebenfalls der Tag des Baumes in Deutschland. Er soll uns die Bedeutung des Waldes für Mensch und Wirtschaft bewusst machen.
In jeden Garten gehört ein Baum, denn er ist ein wichtiges Gestaltungselement. Bäume mit hohem Zierwert erhalten meist einen Standort, der gleichzeitig auch ein Blickfang ist, wie etwa ein Vorgarten. Im hinteren Bereich des Gartens übernehmen Bäume andere Funktionen, z.B. als Schattenspender oder Lieferant schmackhafter Früchte.
In unserem Garten gibt es einige große, alte Bäume. Dazu gehören neben Nadelbäumen Eschen, Wildkirsche, Berg-Ahorn und Birken. Nachdem in den vergangenen vier Jahren drei der alten Bäume Pilzkrankheiten und Sturm zum Opfer gefallen sind, habe ich aufgeforstet. Seitdem wachsen auch eine junge Trauerweide, ein Ginkgo und eine zweite Eberesche in unserem Garten.
Trauerweide mit malerisch überhängenden Ästen
Sehr beeindruckend ist die hohe Wuchsgeschwindigkeit der Trauerweide „Tristis Resistenta“. Der junge Baum legt im Durchschnitt einen Meter an Höhe pro Jahr zu. Trauerweiden können bis zu 15 m hoch und ihre Krone einen Durchmesser von 8 m erreichen. Mit zunehmendem Alter gewinnt dieser Baum an Attraktivität. Schon Anfang April zeigen sich seine gelben Kätzchen, dann folgen die schmalen Blätter, dessen Grün in schönem Kontrast zum Gelb der Zweige steht. Bei uns fühlt sich die Trauerweise an einer feuchten Stelle auf dem Rasen in der Sonne offensichtlich sehr wohl.
Ginkgo mit fächerartigem Blattschmuck
An einem etwas trockneren, aber auch sonnigen Platz wächst der Ginkgo oder Fächerblattbaum umso langsamer heran. Ich habe ihn vor vielen Jahren als 20 cm hohe Topfpflanze gekauft. Heute ist er etwa 2 m hoch. Bei einer Wuchsgeschwindigkeit von ca. 30 cm pro Jahr wird es noch viel Zeit benötigen, bis er eine Höhe von 15 m erreicht hat. Da der Ginkgo sich säulenförmig entwickelt, lasse ich ihn mehrstämmig heranwachsen, was ihm eine besonders interessante Form gibt. Doch der zur Familie der Nadelgehölze gehörende Baum, besticht vor allem durch seine einmaligen Blätter. Jedes von ihnen hat die Form eines kleinen grünen Fächers, der sich vor dem Laubfall im Herbst kräftig gelb färbt.
Ginkgobäume sind nur in jungen Jahren etwas frostempfindlich und benötigen einen Winterschutz. Später sind die aus der Zeit der Dinosaurier stammenden Bäume robust und auch unempfindlich gegenüber Schädlingen. Da Ginkgos sehr langsam wachsen, werden sie auch als langjährige Kübelpflanze empfohlen, wenn immer für ausreichend Wasser und Nährstoffen gesorgt wird.
Eberesche mit bunten Herbstfarben
Die Eberesche ist ein Vogelnährgehölz, daher ist sie auch unter dem Namen Vogelbeere bekannt. Ihre orangeroten Beeren müssen ein echter Leckerbissen sein, denn lange können wir uns an dem hübschen Beerenschmuck nicht erfreuen, schon haben ihn die Vögel verspeist.
Ebereschen eignen sich auch sehr gut als Baum für kleine Gärten, da sie nur maximal 8 m hoch und etwa 4 m breit werden. Jetzt im April zeigen sich ihre gefiederten Blätter. Im Mai schmücken dann weiße Blütenrispen den Baum, aus denen sich im August die Beeren entwickeln. Ebereschen stellen keine großen Ansprüche an den Boden. Der Standort in der Sonne oder im Halbschatten sollte nur nicht zu feucht sein.
Berg-Ahorn mit großen Blättern, die für Schatten sorgen
In diesem Frühjahr trägt unser Berg-Ahorn erstmals Blüten. Aber das ist nicht verwunderlich, denn diese Bäume blühen erstmalig nach etwa 30 Jahren. Die gelbgrünen Rispen-Blütenstände sind zusammen mit den Blättern erschienen. Auch der Berg-Ahorn ist ein Vogelnährgehölz, außerdem bienenfreundlich und ein guter Schattenspender. Er kann bis zu 20 m hoch werden und bildet eine breite Krone. Seine großen dunkelgrünen Blätter verfärben sich im Herbst kräftig gelb. Dieser Baum ist frosthart und als Tiefwurzler auch windresistent. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem feuchten, nährstoffreichen Boden fühlt er sich wohl.
Birke mit dekorativer Rinde
Unser Hausbaum eine ca. 50 Jahre alte Birke hat beim letzten Sturm den Großteil ihrer Krone verloren. Sie ist zwar immer noch mit etwa 15 m recht hoch, aber jetzt leider ohne ihre Kronenspitze. Birkenkronen sind immer recht schlank und locker aufgebaut. Doch was eine Birke ausmacht, ist ihre weiße Rinde. Die Farbe entsteht durch den Farbstoff Betulin. Das Weiß ist für den Baum wichtig, da es die Strahlung reflektiert und so dafür sorgt, dass sich die Oberflächentemperatur auf der Rinde verringert. Birken sind Flachwurzler und resistent gegen Trockenheit. Zur Birkenblüte im April ist der Baum voll hängender, gelber Kätzchen. Im Herbst erscheint der Baum ein zweites Mal in gelber Pracht, wenn sich seine dreieckigen grünen Blätter goldgelb färben.
Wildkirsche mit schneeweißer Blütenpracht
Eine alte krumm gewachsene, wilde Kirsche steht im hinteren Teil des Gartens. Jetzt ist der riesige Baum mit seiner mächtigen Krone mit weißen Blüten übersät. Ein Anblick, dem man viel länger als nur die wenigen Wochen im Jahr genießen möchte. Nach der Blüte entwickeln sich seine Früchte, die ab Juli ihre rote Färbung erhalten. Über die kleinen Kirschen freuen sich dann die Vögel. Bevor der Kirschbaum im Spätherbst sein Laub verliert, verfärben sich die Blätter noch einmal gelborange.
Esche und Platane mit außergewöhnlichen Fruchtständen
Esche und Platane stehen in unserem Kompostbereich am Ende des Gartens. Beide Gehölze lieben neben einem nährstoffreichen, feuchten Boden auch einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Aufgrund ihrer Größe sind diese Bäume sehr beeindruckend. Irgendwann sind sie dort im hinteren Teil des Gartens einmal aus kleinen Ablegern herangewachsen.
Eschen gehören zu den Tiefwurzlern und sind windfest. Im Herbst bilden diese Bäume geflügelte braune Nüsschen, die buschartig an den Zweigen sitzen. Dort bleiben sie den gesamten Winter über. Die Platane trägt dagegen kugelige, ockerfarbene Früchte mit einer borstenartigen Oberfläche. Platanen bilden eine breite Krone. Ihre Blätter ähneln denen des Spitzahorns und färben sich im Herbst gelbbraun. Platanen sind, wie der Gingko gut als Stadtbäume geeignet, da sie sehr resistent gegen Emissionen sind.
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