Von allen Bäumen, die ich kenne, haben Magnolien für mich die schönsten Blüten. Jetzt ist es wieder soweit. Die ostasiatischen Arten zeigen die attraktive Blütenpracht, noch ehe ihre Blätter austreiben. Dazu gehört neben der Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangeana) auch unsere kleine Stern-Magnolie (Magnolia stellata).
Magnolien gehören zu einer uralten Pflanzenfamile, deren Entwicklungsbeginn um die 100 Millionen Jahre zurückliegen soll. Sie wurden nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol benannt. Die Bäume sind meist in mehrere Stämme aufgefächert und wirken sowohl mit als auch ohne Laub äußerst vornehm.
Stern-Magnolie
Die kleine Stern-Magnolie stammt ursprünglich aus Japan. Bei uns hat sie einen sonnigen exponierten Standort in einem Beet mit sommergrünen und immergrünen Sträuchern. Vor den Immergrünen mit ihrem dunklen Laub, kommen die Blüten der Stern-Magnolie sehr schön zur Geltung. Sie wächst sehr langsam und ist nach zwei Jahrzehnten auch noch nicht höher als 2 m. Doch jedes Jahr zwischen März und April, wenn sich ihre pelzigen Knospen noch vor dem Laubaustrieb öffnen, erfreue ich mich an ihren großen, sternförmigen weißen Blüten, die einen angenehmen Duft verströmen.
Die Stern-Magnolie ist zwar eine kleine, dafür aber winterharte Art. Wenn die Blüte zur Neige geht erscheint ihr hellgrünes Laub, das sich im Herbst gelbbraun färbt. In manchen Jahren bildet der kleine Baum rotbraune zapfenähnliche Früchte, sogenannte Sammelbalgfrüchte aus. Sie sind etwa 10 cm lang und haben eine zylindrische Form. Die Samen umhüllt ein roter Samenmantel.
Damit sich der kleine Baum an seinem Standort auch wohlfühlt, erhält er ab und zu eine Mulchschicht. Magnolien sind Flachwurzler. Mit einer Mulchschicht schütze ich ihren Wurzelbereich auch vor Feuchtigkeitsverlust. Sternmagnolien sollten und müssen nicht geschnitten werden. Sie würden ansonsten ihre charakteristische Wuchsform verlieren.
Stern-Magnolien können zwar vielfältig eingesetzt werden, sind aber Solitärgewächse. Sie benötigen eine Einzelstellung, damit sie durch die Konkurrenz anderer Sträucher nicht in ihrem Wachstum beeinträchtigt werden. Eine Unterpflanzung mit Frühjahrsblühern wie Helleborus oder Schneeglöckchen ist möglich.
Tulpen-Magnolie
Die Tulpen-Magnolie ist ebenfalls frühblühend, öffnet jedoch etwas später als die Stern-Magnolie ihre Blüten. Die rosa-violette Blütenpracht zeigt sich meist zwischen April und Mai. Als kurzstämmiger Baum kann die Tulpen-Magnolie eine Höhe von mehr als 5 m erreichen. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Anzahl ihrer Blüten zu. Auch Tulpen-Magnolien sind Solitärgewächse. Nur alleinstehend können sie ihre ganze Pracht entfalten.
Wie alle Magnolien ist auch die Tulpen-Magnolie eine sehr gesunde Pflanze, die kaum von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Lediglich die Blüten aller frühblühenden Magnolien sind spätfrostempfindlich. Nach einer frostigen Nacht werden die Blüten braun und fallen vorzeitig ab.
Magnolia grandiflora
Immergrüne Magnolien wie Magnolia grandiflora, deren große cremeweißen Blüten sich sehr schön von dem glänzenden, dunkelgrünen Laub abheben, haben meist nur in milden Regionen mit Weinbauklima eine Überlebenschance. Sie reagieren sehr empfindlich auf tiefe Minustemperaturen. Wer sich trotzdem an diese Schönheit wagt, sollte für einen geschützten Standort mit ausreichend Winterschutz sorgen.
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