Immergrüne Zwergsträucher im Schatten mit imposanten Blüten

veröffentlicht am 30. März 2018 20:21 von Beate

Blütenrispe der Lavendelheide

Nach einem langen grauen Winter ist die Freude über die ersten Blüten besonders groß. Neben den kleinen Zwiebelblühern im Frühjahr zeigen auch schon die ersten Sträucher ihre Blütenpracht.

Dabei fallen besonders Lavendelheide und Skimmie auf. Gerade im Vorfrühling ziehen sie mit ihren extravaganten Blütenständen alle Blicke auf sich. Die beiden Zwergsträucher sind zwar Moorbeetpflanzen, kommen jedoch auch mit weniger sauren Böden, wie bei mir im Garten, gut zurecht. Schon ab Ende März öffnen sich die ersten Blüten dieser Sträucher.

Lavendelheide im Frühling - üppige Blütenrispen und bunte Blätter

Lavendelheide

Die Lavendelheide (Pieris japonica) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und ist ein langsam wachsender, äußerst dekorativer kleiner, immergrüner Strauch. Sie stammt ursprünglich aus dem feuchten Unterholz japanischer Bergwälder. Die Lavendelheide hat einen aufrechten und lockeren Wuchs, bei einer Höhe von etwa 2 m und einer Breite von 1 m. An den Zweigenden sitzen ihre länglichen, dunkelgrünen Blätter. Der Strauch liebt halbschattige bis schattige Standorte mit leicht saurem, nährstoffarmen Boden und ausreichend Feuchtigkeit. Als Flachwurzler reagiert die Pflanze empfindlich auf Bodenverdichtungen und Bodenbearbeitung.

Zwischen April und Mai gefällt mir der kleine Busch am besten. Dann Blütenglocken der Lavendelheidesind seine etwa 15 cm langen überhängenden Blütenrispen, die aus vielen einzelnen glockenförmigen, weißen Blüten bestehen, geöffnet. Ihnen verdankt Pieris japonica auch ihren zweiten Namen „Schattenglöckchen“. Die austreibenden karminroten Blätter wirken zusammen mit der duftenden Blütenpracht sehr harmonisch. Bis zum Sommer verfärben sich die zarten, roten Blättchen in glänzend grüne Blätter mit lanzettlicher Form. Zum Herbst haben sich dann schon wieder die neuen Blütenknospen vorgebildet und oft sogar gut ausgefärbt, so dass sie über die nun folgenden Wochen in schönem Kontrast zu den dunkelgrünen Blättern stehen.

Die beste Wirkung

Lavendelheide eignet sich für den mittleren und hinteren Bereich im Beet. In Kombination mit Rhododendron und Erica kommt der Strauch gut zur Geltung. Außerdem stellen die Pflanzen ähnliche Ansprüche an ihren Lebensraum.

Lavendelheide

Eine meiner Lavendelheiden hat sich besonders prächtig an einem schattigen und feuchten Standort entwickelt. Dort steht sie in erste Lavendelheide zusammen mit anderen immergrünen SträuchernReihe in einem Strauchbeet und kommt mit Mahonie, Eibe und Ilex im Hintergrund sehr schön zur Geltung. Eine zweite Lavendelheide hat dagegen mit ihrem halbschattigen Platz, im hinteren Bereich eines Staudenbeets, immer wieder Probleme und benötigt deshalb mehr Pflege. Insbesondere in trockenen Sommern muss ich diese Pflanze zusammen mit den Stauden häufiger gießen. Aber auch im Winter ist es wichtig, dass ich den immergrünen Strauch an frostfreien Tagen mit Wasser versorge, damit er nicht vertrocknet.

Lavendelheide im Topf

Das Frühjahr ist die optimale Zeit, um Lavendelheide zu pflanzen. LavendeheideSoll der kleine Strauch im Topf gedeihen, verwendest Du am besten Rhododendronerde, der Du noch etwas Sand beimischen kannst. Für eine gute Belüftung und ein gutes Ablaufen des Gießwassers sorgt eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton. Lavendelheide mag keinen Dünger. Sie kommt mit etwas Kompost oder Mulch aus Laub besser zurecht. Auch Schnittmaßnahmen sind bei dem kleinen Strauch nicht erforderlich. Ein Einkürzen der Triebe, kann dem Strauch zu buschigerem Wachstum verhelfen. Lavendelheide ist frosthart. Ein schattiger Standort, eine Ummantelung des Topfs mit Jutesack und eine Styroporplatte als Topfuntersatz schützen vor Frostschäden.

Lavendelheide "Carnaval"

Aus dem großen Angebot an Lavendelheiden ist z.B. „Mountain Fire“ sehr robust und hat einen kompakten Wuchs. Die Pflanze blüht weiß und treibt mit hellroten Blättern aus, die sich später dunkelgrün färben. Die Sorte „Carnaval“ eignet sich mit einer Höhe von 80 cm gut für Pflanzgefäße. Neben weißen Blüten besitzen die Blätter cremeweiße Ränder.

Farbige Akzente im Schatten – die Skimmie

Skimmie

Die Skimmie (Skimmia japonica) zählt zu den Rautengewächsen und stammt wie die Lavendelheide ursprünglich aus den kühlen Regionen der japanischen Gebirgswälder. Der immergrüne Zwergstrauch wird nur 1 m hoch und etwa 2 m breit. Die Skimmie wächst aufrecht, buschig und ist reich verzweigt. Der Zuwachs von Skimmien liegt bei etwa 10 cm im Jahr.

Was diesen kleinen Strauch so attraktiv und zu einer beliebten Skimmien mit weißen und roten BlütenknospenBlütenpflanze für die Winterzeit macht, sind seine rötlichen, manchmal auch grünlich weißen Blütenknospen. Bei einigen Sorten erscheinen sie bereits früh im Herbst. Die Knospen zieren den Strauch dann bis zu seiner Blüte im April und Mai. Dann stehen die kleinen, süß duftenden, cremeweißen bis rosa Blüten in hübschen endständigen Rispen zusammen. Einen schönen Kontrast zu den Blütenknospen und später zu den rosaweißen Blütenrispen bilden die langen elliptischen, ledrigen, dunkelgrünen Blätter der Skimmie.

Dekorativ und pflegeleicht

Skimmien sind unkomplizierte Zwergsträucher, wenn sie einen schattigen, windgeschützten Standort erhalten. Sie bevorzugen einen leicht sauren, feuchten und durchlässigen Boden. Besonders in trockenen Sommern darf das Gießen des Strauchs nicht vergessen werden. Im Gegensatz zur Lavendelheide freut sich die Skimmie über einen nährstoffreichen Boden. Die Immergrüne benötigt keinen Rückschnitt. Vor Kahlfrösten schützt Du den kleinen Busch mit Reisig oder Vlies.

Skimmie im Winter

Zusammen mit Rhododendron, Eibe und Ahorn macht die Skimmie eine gute Figur. Auch in Kombination mit Blattschmuckstauden wie filigranen Gräsern, Farnen und Hostas kommen Skimmien gut zur Geltung. Gleichgültig ob als Einzelpflanze oder in der Gruppe (nicht mehr als drei Skimmien pro m² pflanzen), die Skimmie ist ein Blickfang im Garten.

Skimmie im Topf

Skimmie "Rubella"

Aufgrund ihrer Größe eignen sich Skimmien auch als Kübelpflanzen. Eine besonders beliebte Sorte ist „Rubella“, die etwa 60 cm hoch und 1,2 m breit wird. Sie ist leicht an ihren purpurroten Blattstielen zu erkennen. „Rubella“ zeigt bereits Ende August ihre rötlichen Knospen, auch wenn die sich erst Anfang April zu zart rosafarbenen Blütenrispen öffnen. Bei mir steht „Rubella“ am Wegrand eines feuchten, schattigen Beets. Zwischen dem Grün der umliegenden Sträucher ist sie mit ihren roten Blütenknospen ein echter Lichtblick.

Zwei Skimmien für den Fruchtschmuck

Wer nicht auf den dekorativen Fruchtschmuck der Skimmien verzichten möchte, benötigt zwei Skimmien. Eine männliche Skimmie wie „Rubella“ oder „Marlot“ und eine weibliche Skimmie wie „Temptation“ oder „Veitchii“. Nur so hast Du im Winter eine Chance auf den tiefroten Beerenschmuck der kleinen Sträucher.


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