Aromatische Kräuter mit fruchtig, frischer Note für Topf und Beet

veröffentlicht am 30. Juni 2018 11:23 von Beate

Blüte des Ananassalbeis

Von vielen Kräutern geht ein verführerischer Duft aus. Einige unter ihnen verströmen sogar Aromen, die an Cola, Ananas, Zitrone oder Minzschokolade erinnern.

Die meisten Kräuter entfalten Düfte, die lieblich, herb oder süß sind. Zu den Kräutern mit einer eher appetitanregenden Geruchsnote zählen für mich Eberraute (Colakraut),  Ananassalbei, Schokoladenminze und Zitronenmelisse. Wählst Du für diese Pflanzen einen Standort in der Nähe von Wegrändern oder Sitzplätzen, wo Du sie immer wieder leicht berühren kannst, bist Du schnell von ihren fruchtigen Noten umgeben.

Ananassalbei mit dem Duft frischer Ananas

Ananassalbei

Ananassalbei (Salvia rutilans, Synonym für Salvia elegans vahl, dem Honigmelonensalbei) gehört zur großen Gattung Salvia mit etwa 900 Arten. Neben dem klassischen Salbeiarten gehört der Ananassalbei zu den subtropischen und tropischen Arten der Gattung. Diese Pflanzen besitzen ein fruchtiges Aroma. Sie sind bei uns leider nicht winterhart, dafür lassen sie sich jedoch gut im Topf kultivieren. Ananassalbei ist robust, widerstandsfähig und pflegeleicht. In einer Pflanzung zusammen mit Winterestragon, Zitronengras und Zitronenverbene kommt Ananassalbei besonders schön zur Geltung.

Bei jeder Berührung verströmen die Blätter meines Ananassalbeis (Salvia rutilans „Pineapple Scarlet“) einen intensiven Duft nach frischer Ananas. Die mehrjährigen Pflanzen stammen ursprünglich aus den Bergen Guatemalas und Mexikos. Wenn von Juli bis September ihre leuchtend roten Blüten erscheinen, ist die Erntezeit für Blätter und Blüten (die auch essbar sind) gekommen. Die Blüten und Blätter des Ananassalbeis werden nicht nur in Getränken, sondern auch in Blatt- und Fruchtsalaten verwendet.

Blatt des Ananassalbeis

Ananassalbei

Ananassalbei ist eine mehrjährige Pflanze mit leicht verholzenden Trieben, die jährlich neu aus ihrem Wurzelstock austreibt. Sie wächst schnell und wird bis zu 80 cm hoch und etwa 30 cm breit. Ihre Blätter sind lanzettlich und fein behaart. Der Salbei steht gerne halbschattig in einem Topf mit einem Volumen von mindestens 10 Litern. Ananassalbei verträgt keine Trockenheit und benötigt einen nährstoffreichen, leicht feuchten Boden.

Überwinterst Du die Pflanze an einem hellen, kühlen und Blüte des Ananassalbeisfrostfreien Platz (5 °C bis 15 °C sind optimal), kannst Du Dich auch in den Wintermonaten an ihren Blüten erfreuen. Während der Wintermonate wird der Salbei jedoch weniger gegossen.

Nach der Blüte im Frühjahr sollte der Salbei zurückgeschnitten werden, jedoch auf keinen Fall bis ins alte Holz. Auch während des Wachstums kann die Pflanze zur Formerhaltung geschnitten werden. Die Vermehrung des Ananassalbeis erfolgt über Stecklinge aus unverholzten Trieben.

Die Eberraute mit dem Duft nach erfrischender Cola

Eberraute

Kommst Du mit den Blättern der Eberraute (Artemisia abrotanum var. maritima ) in Berührung verströmt sie einen fruchtig, süßen und frischen Duft, der an Cola-Getränke erinnert. Bei der Sorte Artemisia abrotanum var. citrina ist die Zitrusnote besonders stark ausgeprägt.

Die Eberraute (Artemisia abrotanum) wurde schon im Mittelalter in Klostergärten als Heil- und Würzkraut angebaut. Insbesondere ihre ätherischen Öle sollen zur besseren Verdauung fetter Speisen beitragen. Aufgrund ihres angenehmen Aromas fand sie bereits zu dieser Zeit Verwendung in Duftsträußen.

Eberraute

Bei mir im Garten steht die Eberraute zusammen im Beet mit Blüten- und Blattschmuckstauden, da sie mit ihrem filigranen, silbergrauen Laub und ihren kleinen gelben röhrenförmigen Blüten hübsch anzusehen ist. Dazu sollen ihre ätherischen Öle Schädlinge wie Weiße Fliege, Stechmücken und Karottenfliegen vertreiben.

Die Eberraute ist eine mehrjährige, anspruchslose Staude.  An einem sonnigen, trockenen Standort kann die aufrecht wachsende Pflanze bis zu 1 m hoch werden. Da sie an der Basis verholzt, zählt sie zu den Halbsträuchern. Die Eberraute ist winterhart, verträgt jedoch keine Staunässe. Meist frieren ihre oberen Pflanzenteile bei mir im Garten während der Wintermonate zurück. Doch im Frühjahr treibt sie aus dem Wurzelstock wieder aus.

Eberraute

Geerntet werden ihre Blätter zwischen Mai und Oktober. Die Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden. Das Aroma bleibt erhalten, so dass die Eberraute nicht nur für Tees und Kräuterschnäpse, sondern auch für Potpourris verwendet werden kann.

Schokoladen-Minze und ihr Duft nach schokoladigen Minzplätzchen

Pfefferminze

Pfefferminze (Mentha x piperita) zählt zur Gattung der Minzen. Sie entstand vermutlich durch Kreuzung von Mentha aquatic und Mentha spicata. Die Pfefferminze unterscheidet sich von anderen Minzen durch ihren hohen Mentholgehalt und dem schärferen Geschmack. Diesem pfeffrigen Aroma verdankt sie auch ihren Namen. Die Pfefferminze wurde erst Ende des 17. Jahrhunderts bekannt. Aufgrund ihres Mentholgehalts hat Pfefferminze eine kühlende und belebende Wirkung. Deshalb wird ihr vermutlich auch ein positiver Effekt auf die Bronchien nachgesagt. Aus diesem Grund lindern auch ihre Blätter auf Insektenstiche gelegt, den Schmerz. Zudem soll die Minze krampflösend bei Magen- und Darmbeschwerden wirken.

Pfefferminze

Die echte Pfefferminze gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten. Mir gefällt besonders die Schokoladen-Minze (Mentha x piperita var. piperita chocolate). Mit ihrem angenehmen Schokoladenaroma erinnert sie mich an die bekannten Schokoladenminztäfelchen. Deshalb wird sie auch gerne zur Verfeinerung von Desserts und Cocktails eingesetzt, aber natürlich auch zur Teebereitung.

Die Pfefferminze ist eine frostharte Staude (bis -28 °C). Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Die Minze wächst aufrecht und wird dabei ca. 50 cm hoch. Sie ist sommergrün mit länglichen, spitz zulaufenden grünen Blättern. Die Blätter sitzen an leicht behaarten braunroten Stielen, die nur wenig verzweigt sind. Ab Juli erscheinen ihre rotvioletten Blüten, die in Ähren angeordnet sind. Pfefferminze breitet sich über unterirdischen Ausläufer teppichartig aus. Wenn Du die Minze nicht in einen Topf pflanzt, müssen die Rhizome bei Bedarf eingegrenzt werden.

Zitronenmelisse – frisch und zitronig

Zitronenmelisse

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist seit etwa 2000 Jahren als Tee-, Küchen- und Heilkraut mit Zitronenduft und würzigem, zitronigen Geschmack bekannt. Dazu ist die Melisse auch eine Bienenweide. So kam sie auch zu ihrem Namen melissa, die griechische Bezeichnung für Honigbiene. Da die Zitronenmelisse häufig angebaut wurde, verwilderte sie und ist inzwischen in allen wärmeren Regionen Europas verbreitet.

Zitronenmelisse

Die Melisse ist sehr robust, starkwüchsig und frosthart. Sie liebt warme Standorte mit durchlässigen Böden. Zitronenmelisse breitet sich wie die Minze durch Ausläufer und Selbstaussaat sehr schnell aus. Die Staude wird etwa 70 cm hoch und besitzt dünne aufrechte, vierkantige Stängel. An den behaarten Stielen sitzen die gelblichgrünen, ovalen Blätter mit grober Aderung. Sie sind mit kleinen Öldrüsen besetzt, so dass beim Zerreiben der Blätter mit den Fingern ein zitroniger Duft verströmt.

Die bläulich-weißen Blüten sind winzig und erscheinen zwischen Juni und August. Die Ernte der Blätter sollte kurz vor der Blüte erfolgen, wenn der Gehalt an Aromastoffen am höchsten ist. Die Blätter der Zitronenmelisse werden in der Küche am besten frisch verwendet. Sie können zwar getrocknet werden, verlieren dabei jedoch einen großen Teil ihres Aromas und eignen sich dann nur noch für die Zubereitung von Tee. Als Tee soll Zitronenmelisse die Nerven stärken und bei Einschlafproblemen helfen.

Blüten der Zitronenmelisse

Aufgrund der ätherischen Öle, Gerbstoffe und Rosmarinsäure wird Zitronenmelisse im Topfdem Kraut auch eine krampflösende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. In der Küche werden die frischen, zitronig schmeckenden Blätter gerne dort eingesetzt, wo keine Zitronensäure erwünscht ist, wie zu Salaten, Fischgerichten, Soßen und Suppen.

Auffällige Sorten der Zitronenmelisse  sind unter anderem „All Gold“ mit leuchtend gelben Blättern, die jedoch keine pralle Sonne vertragen oder „Variegat“ mit gelbpanaschiertem Laub. Die Sorte „Citronelle“ ist sehr reich an ätherischen Ölen. Sorten wie „Limoni“ und „Binsuga“ haben einen besonders aromatischen Geschmack. Und für die Kultivierung im Topf eignet sich die Sorte „Compact“ mit ihrem dichtem Wuchs.


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