Edle Fliederblüten mit betörendem Duft

veröffentlicht am 20. Mai 2016 22:30 von Beate

Fliederblüte

Der Mai und die Fliederblüte sind für mich eng miteinander verknüpft. Vielleicht liegt es an dem leicht süßen Duft der Blüten, der mir immer besonders intensiv um die Nase weht, wenn ich mich in der Nähe der blühenden Sträucher aufhalte.

Die Blüten des Flieders und ihr Duft verkörpern für mich den Mai und die damit verbundene Leichtigkeit, die in dieser Zeit von der Natur ausgeht.

Ursprünglich gelangte der Flieder vom Balkan, wo er seit dem 16. Jahrhundert kultiviert wurde, nach Europa. Heute gibt es etwa 25 Arten. Bei uns wird der Gemeine Flieder häufig als Zierstrauch gepflanzt. Der sommergrüne, meist vielstämmige Strauch oder auch kleine Baum kann bis zu 7 m hoch werden. Sein Laub besteht aus eiförmigen, dunkelgrünen, glänzenden Blättern. Seine hohe Zeit sind Mai und Juni, wenn sich die stark duftenden Blüten öffnen. An langen vielblütigen Rispen stehen je nach Fliedersorte einfache oder gefüllte Blüten, in dunkel purpurrot, lila, rosa, cremegelb oder hell gelb beieinander. Sie bestehen aus vier glockenförmig verwachsenen Kelchblättern und vier Kronblättern. Die Fliederblüten sind zudem eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und viele andere Insekten.

weiße Blütenknospen des Flieders

Beliebte Fliedersorten sind der zweifarbige „Sensation“ mit weiß umrahmten rotvioletten Blüten, „President Lincoln“ mit hellblauen Blüten, sowie auch die alten französischen und russischen Sorten wie „Beauty of Moscow“ mit porzellanartig anmutenden rosafarbenen Blüten oder „Pamjat o Kolesnikowe“ mit perlenartigen weißen Knospen. Der Hyazinthen-Flieder, der noch vor dem Gemeinen Flieder blüht, hat einen buschigen Wuchs und ist besonders blütenreich. Zu ihm gehören die frühe Sorte “Drushba“ mit doppelt gefüllten violetten Blüten und „Maidens Blush“ mit roten Knospen und rosa Blüten.

Blickfang Flieder

Flieder eignet sich nicht nur für die Einzelstellung im Garten, sondern auch als Gruppenpflanze oder in freiwachsenden Blütenhecken, wie der buschige Königsflieder „Saugeana“. Damit der Flieder in Kombination mit anderen Sträuchern gut zur Geltung kommt, sollten die Blütezeiten der Sträucher aufeinander abgestimmt sein. Mit seinem dichten Wurzelgeflecht eignet sich der Flieder außerdem gut für die Befestigung steiler Hänge.

Bei uns im Garten stehen ein gefüllter weißblühender Flieder und ein Fliederbusch mit violetten, einfachen Blüten dicht beieinander. Ihre Hauptblütezeit ist der Mai. Sie harmonieren sehr schön mit einem Goldregen in ihrer nächsten Umgebung. Doch auch in Kombination mit Prachtspieren, Zierkirsche oder Rosen erzielst Du eine wunderschöne Wirkung.

Fliederblüte

Flieder – robust, winterhart und pflegeleicht

Flieder benötigt unbedingt einen sonnigen und warmen Standort mit nährstoffreicher Erde. Er wächst zwar auch im Schatten, wird dort jedoch nicht blühen. Flieder ist ein robuster Strauch, der nicht nur hitze- und windresistent ist, sondern auch gut mit dem Stadtklima zurechtkommt. Auch in der Pflege ist er unkompliziert. Da er zu den Starkzehrern gehört, die dem Boden während ihres Wachstums besonders viele Nährstoffe entziehen, dünge ich die beiden Sträucher im Frühjahr und noch einmal nach der Blüte mit Kompost oder einem organischen Dünger.

Mit dem Schneiden des Fliederstrauchs solltest Du vorsichtig sein. Es reicht aus, abgestorbene Zweige zu entfernen. Auch die welken Blütenstände können direkt am Ansatz herausgeschnitten werden, denn die Samenbildung würde dem Strauch zu viel an Kraft kosten. Die neuen Blütentriebe fürs nächste Jahr bildet der Fliederstrauch schon während der diesjährigen Blüte.

Flieder lässt sich leicht vermehren. Unsere beiden Fliederbüsche bilden Jahr für Jahr zahlreiche Ausläufer. Diese können mit dem Spaten abgestochen und anschließend wie eine wurzelnackte Pflanze am neuen Standort eingesetzt werden. Die Ausläufer des Flieders übernehmen die Eigenschaften der Mutterpflanze.

weiß blühender Flieder

Flieder auch für kleine Gärten, Kübel und für die Vase

Für kleine Gärten sind die ausladenden und hohen Fliederbüsche oft zu mächtig. Hier passen stattdessen die sogenannten Zwergflieder wie der Herbst-Flieder, der nur 1,5 m hoch wird. Er hat überhängende Äste und wächst auch in Kübeln. Außerdem bildet er nach seiner Hauptblüte im Mai, bis in den Herbst immer wieder rosafarbene Blütenrispen. Ebenfalls zierlich und langsam wachsend ist der sogenannte Duftflieder „Tinkerbelle“ oder „Palibin“, der auch gut in Pflanzschalen wächst.

Fliederblüte

Aber auch als Vasenschmuck sind die blühenden Fliederzweige ein echter Hingucker. Sie müssen jedoch für die Vase besonders vorbehandelt werden. Nur ausgefärbte Blütentriebe sollten geschnitten werden. Für die Vase schneidest Du die Stiele lang an und schlitzt die Schnittstelle zusätzlich auf. Danach stellst Du die Zweige in lauwarmes Wasser.


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