Mit sommerblühenden Sträuchern gestalten

veröffentlicht am 1. August 2016 22:20 von Beate

Deutzie

Ob im Vorgarten als Solitärgewächs, in der Rabatte, als Heckenpflanze oder zur Gestaltung eines Laubengangs, die Einsatzmöglichkeiten sommerblühender Sträucher sind groß.

Im Gegensatz zu den gelb blühenden Gehölzen im Frühjahr, dominieren während der Sommermonate vor allem rosafarbene Sträucher. Bei uns im Garten finden sie sich entweder im Gehölzbeet, in dem sie während des Sommers im dichten Grün für etwas Farbe sorgen oder sie schaffen als Solitärstrauch z.B. vor einer kahlen Garagenwand einen herrlichen Blickfang. Zu diesen Sträuchern gehören Kolkwitzie, Buddleja, Deutzie, Weigelie, Bauernjasmin und Goldregen. Alle sind sehr widerstandsfähig und pflegeleicht. Unter ihnen sind sowohl heimische Arten wie auch insektenfreundliche Sträucher.

Kolkwitzie mit perlmuttartigen Blüten

Wenn sie auch kein heimisches Gehölz ist, so sollte die Kolkwitzie als Bienennährgehölz in keinem Garten fehlen. Sie kommt ursprünglich aus den westlichen Regionen Chinas. Zwischen Mai und Juni schmücken unzählige rosafarbene, duftende kleine Blütenglöckchen, die doldenartig angeordnet sind, den Busch.

Als junges Gehölz wächst die Kolkwitzie aufrecht. Im Alter wird sie breit ausladend, mit überhängenden Trieben. Der etwa 3 m hohe Strauch wirkt auch in kleineren Gärten sehr dekorativ. An einem sonnigen bis halbschattigen, luftigen Standort entwickelt er sich zu einem malerischen Strauch mit zierlicher Belaubung und überreichem Blütenschmuck.

Kolkwitzie

Die Kolkwitzie ist nicht nur recht resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen, sie toleriert auch sommerliche Trockenperioden. Außerdem ist sie frosthart und stadtklimatauglich. Auslichten und Sommerschnitt nach der Blüte fördern die Blütenbildung für die nächste Saison.

Sie ist die richtige Wahl als Solitär in der Nähe der Terrasse, vor einem dunklem Hintergrund, in Beeten, aber auch als freiwachsende Hecke zusammen mit anderen sommerblühenden Sträuchern.

Buddleja und die magische Anziehungskraft auf Schmetterlinge

Auch die heimische Buddleja entwickelt sich, bei regelmäßigem Rückschnitt, zu einem 2 bis 3 m hohen Strauch mit überhängenden Ästen. Ihre dunkelgrünen lanzettlichen bis zum 20 cm langen Blätter sind auf der Unterseite wie von einem grün-weißen Filz überzogen. Von Juli bis September schmücken stark duftende Rispen den Strauch. Sie setzen sich aus blauvioletten, rotvioletten, weißen oder rosafarbenen Blüten zusammen. Die Blüten üben nicht nur eine starke Anziehungskraft auf Falter, sondern auch auf Schwebfliegen, Hummeln und Bienen aus.

Buddleja

Die Buddleja ist sehr hitzeverträglich, an den Boden stellt sie keine Ansprüche und eignet sich auch gut für das Stadtklima. Da ihre Blüten am einjährigen Holz erscheinen, darf sie nur im Frühjahr auf ein Viertel bis ein Drittel ihrer ursprünglichen Masse zurück geschnitten werden. Der Schnitt ist bei der Buddleja wichtig, denn er fördert die Bildung der Blüten. Außerdem erhält der Strauch dadurch eine kompaktere Form.

Optimale Standorte für die Buddleja sind Gehölzränder, wo sie mit ihren Blüten farbige Akzente setzt. Doch auch für Innenhöfe, vor Mauern, auf Balkon und Terrasse ist dieser Strauch gut geeignet, zumal er sich gut mit Stauden wie Lavendel, Salbei oder Astern kombinieren lässt.

Deutzie mit sternförmigen Blüten

Bei uns im Garten stehen Deutzien im halbschattigen Beet und am Gehölzrand. Die etwa 2 m hohen Büsche wachsen straff aufrecht und sind dabei dicht verzweigt. Die ursprüngliche Heimat der Deutzie ist Ostasien. Ihre länglichen mittelgrünen Blätter, die auf der Unterseite weiß behaart sind, bilden einen schönen Kontrast zu ihren kleinen sternförmigen Blüten. Die weißen Blüten mit einem leichten rosafarbenen Schimmer erscheinen im Juni. Die rosettenartig gefüllten Blüten stehen in etwa 5 cm langen dichten Rispen zusammen. Die Deutzie blüht am mehrjährigen Holz. Sie gehört ebenfalls zu den pflegeleichten sommerblühenden Sträuchern und ist winterhart und schnittverträglich.

Deutzie

Zusammen mit intensiv farbigen Stauden setzt die Deutzie schöne Akzente im Beet. Doch nicht nur als Solitärstrauch, auch als Heckengehölz oder Gruppenstrauch zusammen mit Zierquitte, Weigelie und Pfaffenhütchen gepflanzt, lassen sich Deutzien gut verwenden. Dabei kommen sie sowohl mit sonnigen als auch halbschattigen Lagen gut zurecht.

Das giftige Pfaffenhütchen

Der Gewöhnliche Spindelbaum ist ein Wildgehölz, das keine besonderen Ansprüche an Standort und Boden stellt. Der etwa 4 m hohe heimische Strauch mit runden oder vierkantigen Zweigen ist besser als Pfaffenhütchen bekannt. Diesen Namen verdankt er seinen vierlappigen, rosaroten Früchten, die wie ein Pfaffenhut geformt sind.

An einem sonnigen Standort am Wiesenrand, verdeckt das Pfaffenhütchen bei uns eine etwas unschöne Schuppenwand. Der aufrecht wachsende Strauch ist locker aufgebaut mit teilweise überhängender Verzweigung. Im Mai erscheinen seine kleinen gelblich-grünen Blüten, die in langstieligen Dolden zusammenstehen. Ist der Boden trocken und kalkreich, blüht der Strauch besonders üppig und bildet entsprechend viele Früchte.

Pfaffenhütchen

Im Frühjahr und Sommer ist das Pfaffenhütchen eher unscheinbar. Außerdem besteht beim Laubaustrieb die Gefahr, dass es von der Gespinstmotte befallen wird, die den Strauch kahl frisst. Der folgende zweite Austrieb bleibt jedoch verschont.

Doch die hohe Zeit des Pfaffenhütchens beginnt im Spätsommer, wenn sich seine attraktiven Früchte färben. Der korallfarbene Samenmantel und die karminrote Kapsel ziehen dann vor allem die Vögel an, die einen Teil der Frucht verspeisen. Im Herbst färben sich auch seine eiförmigen Blätter in leuchtendes Rot, Gelb und Orange.

Das Pfaffenhütchen ist eine Zierde für jeden Garten, doch dabei darf nicht vergessen werden, dass seine gesamten Pflanzenteile, besonders aber die Samen, für den Menschen giftig sind.

Weigelie rosarote Blütenpracht

Weigelie

An einem sonnigen Platz im Gehölzbeet geht es unserer Weigelie recht gut. Sie steht dort schon seit Jahrzehnten und öffnet nach wie vor zwischen Mai und Juni ihre Blütenknospen. Der aufrecht wachsende Strauch hat jetzt im Alter überhängende Äste. Zwischen den Blättern erscheinen die glockenförmigen Blüten in kräftigem Rosa. Die meisten Weigelien bilden rosafarbene Blüten. Doch es gibt auch rot-, weiß- und sogar gelbblühende Sorten.

Nicht nur im Beet auch für freiwachsende Hecken ist die Weigelie der ideale Strauch. Sie ist sehr robust und kommt auch mit Plätzen im Halbschatten bei nährstoffreicher, gleichmäßig feuchter Erde gut zurecht. Ein Rückschnitt des Strauchs wird direkt nach der Blüte empfohlen. Ich habe jedoch auch mit einem Rückschnitt im Herbst gute Erfahrungen gemacht. Gleichzeitig lichte ich den Strauch dann auch immer etwas aus.

Europäischer Pfeifenstrauch, der falsche Jasmin

Bauernjasmin

Anspruchslos und pflegeleicht und dabei so bezaubernd, das ist der Europäische Pfeifenstrauch. Wir nennen ihn auch Bauernjasmin, da dieser robuste Strauch mit seinen herrlichen weißen Blüten und seinem intensiven Duft an einen echten Jasmin erinnert. Von seinem lieblichen Aroma fühlen sich auch viele Insekten angelockt.

Der sommergrüne Strauch wächst straff aufrecht bis zu 3 m hoch und bildet im Alter überhängende Zweige. An seinen Kurztrieben erscheinen von Mai bis Juni etwa 3 cm große, schneeweiße Blüten mit vier ovalen Kronblättern und kräftig gelben Staubblättern. Gerade in den Abendstunden ist ihr süßer Duft besonders intensiv. Dieser Strauch eignet sich gut für sonnige und halbschattige Gehölzrabatten und Blütenhecken. Der Pfeifenstrauch ist außerdem sehr schnittverträglich und frosthart.

Goldregen, dekorativ aber giftig

Goldregen

Der heimische Goldregen ist ein etwa 6 m hoher Kleinbaum oder Strauch mit überhängenden Ästen. Bei uns wächst er als Solitär auf einer kleinen Rasenfläche. Besonders wirkungsvoll ist Goldregen, wenn seine schlanken Äste an einer Pergola befestigst werden und daraus allmählich ein Laubengang geformt wird. Das Laub des Goldregens hat auf der Oberseite einen metallischen Glanz. Die Unterseite der Blätter erscheint heller gefärbt.

Von Mai bis Juni hängen die etwa 20 cm langen Blütentrauben des Goldregens wie goldgelbe Tropfen von den Ästen herab. In dieser Zeit stellt er jede andere Pflanze in seiner Umgebung in den Schatten. Bis September reifen dann lange bohnenähnliche Früchte heran. Alle Teile dieses Strauchs sind sehr giftig.

Der Goldregen liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit frischer Erde. Er toleriert auch trockene Standorte. Dieser Strauch darf auf keinen Fall geschnitten werden, da er dabei seine typische Wuchsform einbüßen würde.


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