Dekorative Heidepflanzen für Topf und Kübel

veröffentlicht am 30. Oktober 2016 18:12 von Beate

Knospenheide

Die kurze Lebensdauer der meisten Sommerblumen in Kästen und Kübeln geht allmählich zu Ende. Eine Neubepflanzung steht an. Dabei gehören die Heidepflanzen, allen voran die Knospenheide zu den beliebtesten Herbst- und Winterdekorationen in den Pflanzgefäßen.

Ein Grund dafür sind sicherlich ihre leuchtenden Farben und die lange Haltbarkeit über Herbst und Winter. Zu den sommerblühenden Heidearten zählen neben Glockenheide auch Besenheiden. Zu einer ihrer Sortengruppen gehört die Knospenheide. Als Knospenblüher ist sie mit ihren geschlossenen Knospen ein dauerhafter Blütenschmuck von Juli bis weit in den Winter. Die Blütezeit der Schnee- oder Winterheide und der Englischen Heide erstreckt sich dagegen von Dezember bis April.

Die genügsamen Zwergsträucher der Heide sind nicht nur im Garten oder Pflanzgefäßen ein Blickfang. Sie eignen sich auch sehr gut für die Einzelpflanzung dekoriert in Körben oder Steintöpfen und zu Heidesträußen oder Heidekränzen gebunden.

Kübelbepflanzung mit verschiedenen Heidearten

Ich setze die Heidepflanzen ausschließlich für die Winterbepflanzung der Kübel ein. Dort bestechen sie nicht nur mit ihren Blütenfarben und ihrem immergrünen Laub, sondern lassen sich auch sehr schön mit beerenbehangenen Zweigen des Ilex oder Zweigen der Korkenzieherhasel kombinieren. Bisher habe ich dafür immer die Knospenheide verwendet. Doch seit dem letzten Jahr ergänze ich mein Heide-Repertoire auch um die ein oder andere Winterheide, Englische Heide, Krähenbeere und Baumheide. Sie sorgen für mehr Abwechslung in den Pflanzschalen. Das Moos, das sich unter unseren Tannen gebildet hat, liefert mir eine dekorative Bodenabdeckung in den Kübeln und schützt vor zu schneller Austrocknung der Erde.

Winterheide (Erica carnea)

Die rosa, roten, violetten und weißen Blütenrispen der Winterheide bilden einen starken Kontrast zu ihrem dunkelgrünen Laub. Winterheidesträucher wie „Golden Starlet“ mit ihrem gelben Laub und den weißen Blüten von Februar bis April, lassen sich gut mit dunkellaubiger Winterheide kombinieren. „Golden Starlet“ zählt mit zu den außergewöhnlichsten Winterheiden und ist dabei äußerst anspruchslos. Insbesondere diese Sorte bietet mit ihrer frühen Blüte eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.

Winterheide

Winterheide liebt sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreiche Böden. Ansonsten ist sie pflegeleicht und frosthart. Ist der Boden zu schwer, kann seine Durchlässigkeit durch die Zugabe von Sand erhöht werden. Die kleinen Heide-Gehölze wachsen kompakt und dicht. Sie werden etwa 30 cm hoch und 20 cm breit. So übernehmen sie in Schalen mit aufrecht wachsenden Gehölzen die Funktion eines dekorativen Bodendeckers.

Nach der Blüte werden die Heidepflanzen zurückgeschnitten, um den kompakten Wuchs und die Blühfähigkeit zu erhalten.

Krähenbeere (Empetrum nigrum)

Krähenbeere

Zu den Heidepflanzen zählt auch die Krähenbeere oder Rauschbeere. Sie ist im Norden Europas und den Anden vor allem dort verbreitet, wo die Temperaturen für einen Waldwuchs zu niedrig sind. Die Krähenbeere ist ein immergrüner Zwergstrauch, der einen hellen Standort mit gleichmäßig feuchtem Boden bevorzugt. Sie wird etwa 20 cm hoch und bildet ein teppichartiges Polster. Ihre unscheinbaren rosafarbenen Blüten erscheinen meist Ende April. Aus ihnen entwickeln sich später schwarze, erbsengroße Früchte, die bei den Krähen heiß begehrt sind (daher auch ihr Name). Meine bernsteinfarbene Krähenbeere ist mit ihrer rötlichen Herbstfärbung ein besonders attraktives kleines Gehölz, das einen reizvollen Kontrast zu grünlaubigen Pflanzen bildet.

Englische Heide (Erica darleyensis)

Englische Heide "Kramer's Rote" mit Krähenbeere

Der frische Austrieb dieser immergrünen Heide ist gelbgrün. Die Englische Heide hat einen aufrechten, kompakten Wuchs. Sie bleibt aber mit maximal 40 cm recht klein. Pflanzt Du sie in Gruppen entsteht schnell eine teppichartige Fläche. Wie die Winterheide benötigt die Englische Heide einen hellen Standort. Dort kommen ihre rosa oder roten Blüten während der Wintermonate sehr schön zur Geltung. Eine besondere Zierde ist „Kramer’s Rote“. Sie trägt dunkle, grau-grüne, nadelartige Blättchen. An ihren dünnen Trieben sitzen zwischen dem Laub unzählige kleine Knospen. Im frühen Stadium sind die Knospen hellgrün und verfärben sich nach und nach rötlich, bis sie sich im Dezember öffnen und die kleinen rosaroten Blüten erscheinen. Die Blüte ist sehr beständig, so dass Du bis weit in den Frühling Freude daran hast.

Englische Heide "White Perfection"

Auch die Sorte „White Perfection“ wächst als buschiger aufrechter Strauch und erreicht eine Höhe und Breite von maximal 40 cm. Mit ihren zahlreichen weißen Blüten ist diese Englische Heide gerade in den Wintermonaten ein Augenschmaus. Die Blütezeit startet oft schon im November und hält bis Mai an.

Im Gegensatz zur Winterheide benötigt die Englische Heide zwar auch einen durchlässigen Boden, aber nur wenige Nährstoffe. Sie bevorzugt einen sauren Boden, ist aber kalkunempfindlich. Ein regelmäßiger Rückschnitt nach der Blüte der Pflanzen lässt sie in der Regel nicht höher als 30 cm werden.

Besenheide (Calluna vulgaris)

verschiedene Sorten der Knospenheide

Die winterharte und immergrüne Besenheide auch als Sommerheide bekannt, wächst buschig und aufrecht bei einer Höhe und Breite von etwa 30 cm. Sie blüht meist von Juli bis November. Die Sortengruppe der Knospenblüher fällt durch ihren besonderen Blütenschmuck, der geschlossenen Knospen, auf. Sie halten sich ungeöffnet von September bis mindestens in den November. Während dieser Zeit sind sie mit hell- oder dunkelroten Knospen überzogen.

Eine besonders eindrucksvolle Sorte unter den Besenheiden ist „Boskoop“. Dieser immergrüne kleine Busch trägt während der Wintermonate kupferfarbenes Laub und wird so zu einem besonderen Zierstück in der Pflanzschale. Von August bis September zeigen sich seine blass rotvioletten glockenförmigen Blüten. Die Sorte „Annabel“ besticht mit hellen rosafarbenen, gefüllten Blüten, die sich allmählich in ein intensives Rosa verfärben. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mitte August bis Ende Oktober.

Knospenheide

Besenheide liebt einen feuchten und nährstoffarmen Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte sauer und kalkfrei sein. Der jährliche Rückschnitt der Besenheide im Frühjahr darf nicht vergessen werden.

Besenheiden sind besonders wirkungsvoll, wenn sie in großen Gruppen zusammen mit Gräsern und Nadelgehölzen gepflanzt werden. Wie die anderen Heidepflanzen ist auch die Besenheide vielseitig einsetzbar. In Pflanzschalen zusammen mit Lavendelheide oder Wacholdergehölzen erzielst Du mit ihnen eine besonders schöne Wirkung.

Für die Kübelpflanzung kann die Heide in gängige Blumenerde gepflanzt werden. Sie ist pflegeleicht und widerstandsfähig. Im Herbst und Winter sollte sie gleichmäßig feucht gehalten werden.

Baumheide (Erica arborea)

Weniger frosthart dafür jedoch sehr attraktiv ist die Baumheide. Sie gehört mit zu den größten Erika-Gewächsen. Die Baumheide wächst strauchartig aufrecht und wird bis zu 80 cm hoch. Ihre winzigen nadelförmigen Blättchen sitzen buschartig an den Zweigen. Die rosa-weißen, nach Honig duftenden Blüten bilden sich manchmal erst nach vier Jahren. Zusammen mit ihrer rotbraunen Rinde wirkt das hellgrüne oder goldgelbe Laub wie bei „Alberts Gold“ sehr dekorativ. Das Wurzelholz der Baumheide ist kostbar. Es wird als Bruyère-Holz (von französisch bruyère = Heide) für die Herstellung hochwertiger Pfeifen verwendet.

Baumheide

An einem hellen, sonnigen Standort fühlt sich die Baumheide nicht nur im Heidegarten auch in Pflanzgefäßen wohl. Der Boden sollte nährstoffreich und leicht sauer sein. Da die Baumheide im Mittelmeerraum zu Hause ist, benötigt sie bei uns unbedingt einen Winterschutz. Bisher ist es mir nicht gelungen, die Baumheide weiter zu kultivieren. Doch setze ich sie nach wie vor gerne im Herbst als Strukturpflanze im Kübel ein. Mit ihrem aufrechten Wuchs und ihrem hellen Laub bildet die Baumheide einen herrlichen Kontrast zu den anderen dunkellaubigen Pflanzen.

Baumheide

Möchtest Du die Baumheide sicher vor starken Frost schützen, solltest Du sie bei 5 bis 10 °C an einem hellen Standort überwintern. Im Winter darf ihr Substrat nicht zu nass gehalten werden. Im Frühjahr benötigt die Baumheide jedoch wieder reichlich Wasser, da sie sich dann in ihrer Hauptwachstumszeit befindet.

 

 

Pflege der Heidepflanzen

Kübelbepflanzung mit Heide

Heidepflanzen, die im Frühjahr in den Garten gepflanzt und weiter kultiviert werden, benötigen einen hellen Standort. Damit sich die Pflanzen auch gut entwickeln, muss der Boden gut durchlässig und leicht sauer sein. Durch den Zusatz von Moorbeeterde oder Rindenhumus lässt sich der pH-Wert des Bodens senken (der pH-Wert gibt an, ob eine Lösung einen eher sauren oder basischen Charakter besitzt). Im April werden die Triebe unterhalb der alten Knospen zurückgeschnitten. Im Anschluss werden die Pflanzen mit organischem Dünger, wie Hornspänen gedüngt. Sie treiben schon bald wieder aus und bilden im Sommer neue Knospen.

Die entspannende Wirkung eines Heidegartens

Heidelandschaft

Voraussetzung für die Gestaltung eines kleinen Heidegartens sind ein saurer Gartenboden, viel Licht und Freude an Heidepflanzen. Du kannst eine runde oder ovale Fläche z.B. im Rasen dazu verwenden. Diese Art der Gestaltung wird als Inselbeet bezeichnet. Dazu wird die Grassode in dem Bereich abgetragen, der Boden gelockert und mit Heide bepflanzt. Als Begleitpflanzen eignen sich Säulenwacholder, Krüppelkiefern und Gräser. Bei den Heidepflanzen besteht die Möglichkeit, sich entweder für die naturnahen rot-violetten Blütenfarben zu entscheiden oder für die auffälligeren gelblaubigen und weißblühenden Sorten. Felsgestein und knorrige Baumwurzeln sind wie die Begleitpflanzen wichtige Elemente bei der Gestaltung und sorgen für Struktur im Beet.


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