Farbenfrohe, schattenliebende Sommerblumen

veröffentlicht am 16. Mai 2016 17:10 von Beate

Fuchsienblüten

Die Auswahl an schattenliebenden Sommerblumen für Töpfe und Schalen ist lange nicht so groß wie die der sonnenliebenden Sommerblumen. Doch mit ihren farbenprächtigen Blüten sind sie mindestens ebenso hübsch wie ihre sonnenhungrigen Nachbarn.

Auch bei uns bekommen einige Kübel und Kästen im Sommer nur in den Morgenstunden etwas Sonne ab. An diesen Plätzen habe ich gute Erfahrungen mit Pflanzenkombinationen aus roter Knollenbegonie, blauen Lobelien und Gundermann gemacht. Sie setze ich in einen Kübel, der dauerhaft mit einer Yucca-Palme und einem rankendem gelb-grün panaschierten Spindelstrauch bepflanzt ist. Gut bewährt hat sich auch die Zusammenstellung von hängenden und stehenden Fuchsien mit Lobelien in einem Kübel mit einer Säuleneibe.

Die Erde der Gefäße wird zu einem Drittel gegen frische Erde, die ich mit organischem Dünger angereichert habe, getauscht. Dann setze ich die Pflanzen in ihren Töpfen in die Schale, um zu sehen wie sie optisch wirken. Erst danach werden sie an Ort und Stelle gepflanzt, gut angedrückt und gegossen.

Die Fuchsie – ein Wechselspiel von Blütenfarben und Blütenformen

Die Pflanzenauswahl ist bei den Fuchsien besonders groß. Man kennt heute etwa 107 Arten und 12.000 Sorten. Viele von ihnen kommen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo sie im Gebirge oder am Rand des Regenwalds zuhause sind. Sie wurden nach dem deutschen Botaniker Leonhard Fuchs benannt und werden bei uns seit dem 19. Jahrhundert hauptsächlich als Kübelpflanze verwendet.

Kübelbepflanzung mit Fuchsien und Lobelien

Meine Wahl fiel in diesem Jahr auf die drei Fuchsien „Blaze away“, „Ringwood Market“ und „Ernie“. „Blaze away“ ist eine halbhängende Fuchsie. Sie wird etwa 40 cm groß. Zwischen ihren üppigen dunkelgrünen Blättern entwickeln sich große, gefüllte Blüten in zwei pinkfarbenen Abstufungen.

Die Farbkombination der glockenförmigen Blüten von „Ringwood Market“ mit ihren strahlend roten Blütenkelchen und den violetten Kronen ist recht beeindruckend. Diese hängende Sorte ist besonders reichblühend. Durch Auszupfen verwelkter Blüten wird die Neuproduktion angeregt. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. „Ringwood Market“ wird etwa 80 cm hoch und 60 cm breit.

Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen wächst „Ernie“ aufrecht. Ihre glockenförmigen Blüten bestehen aus einem roten Kelch und weißen Kronblättern aus denen lange Staubfäden ragen. An der Basis ist der Kelch zu einer Röhre verwachsen. Auch sie bildet zwischen Juni und September zahlreiche Blüten. „Ernie“ wird etwa 30 cm hoch und breit.

Blütenknospen der Fuchsie

Alle Fuchsien bevorzugen halbschattige, windgeschützte Standorte mit schwach feuchter, nährstoffreicher Erde. Aufgrund ihrer vielen Blätter und Blüten haben sie wegen der Verdunstung einen hohen Wasserbedarf. Doch ständige nasse Erde führt zum faulen der Wurzeln.

Schlaffe Blätter während der Mittagshitze sind oft nicht der Grund von Wassermangel, sondern eher von zu hohen Temperaturen. Deshalb überprüfe ich die Bodenfeuchte vor dem Gießen mit dem Finger. Fuchsien sind pflegeleicht. Gelbe Blätter, verwelkte Blüten und Fruchtstände sollten regelmäßig entfernt werden. Das Gießen im Sommer erfolgt am besten in den Morgenstunden und im Wurzelhalsbereich, auf keinen Fall über Blüten und Blätter. Etwa sechs Wochen nach der Pflanzung erhalten die Pflanzen noch einmal organischen Dünger. Spätestens ab Mitte September darf nicht mehr gedüngt werden, so überwintern die Fuchsien besser.

Fuchsienblüten

Im Spätherbst kurz vor dem ersten Frost setze ich die Fuchsien in Kunststofftöpfe und schneide sie etwa um ein Drittel zurück. Den Winter verbringen sie bei etwa 5 °C im Gewächshaus, wo ich sie nur hin und wieder mit Wasser versorge, so dass sie nicht austrocknen. Anfang März gieße ich wieder etwas mehr, schneide die Stauden noch etwas nach bzw. kürze lange Triebe ein, damit die Pflanze buschiger wächst.

Die Lobelie (Männertreu) – das I-Tüpfelchen in der Pflanzschale

Einen hübschen Kontrast zu den Fuchsien bilden die einjährigen blau blühenden Lobelien. Sie sind ursprünglich in Südafrika zuhause. Die kleinen etwa 15 cm hohen Büsche, mit ihren winzigen Blättchen, sind im Sommer über und über mit Blüten bedeckt. Sie werden nicht nur mit blauen, sondern auch mit weißen oder rotvioletten Blüten angeboten. Damit sich die kleinen Büsche hängend entwickeln, pflanze ich sie am Rand der Kübel und drücke sie hin und wieder leicht nach unten über den Kübelrand. Dort wachsen sie dann traubenartig herab und werden im Laufe des Sommers oft bis zu 30 cm lang. Bei Trockenheit werden Blätter und Blüten schnell trocken und unansehnlich. Auch im Hochsommer wirken die Pflanzen manchmal etwas strubbelig. Dann helfen nur noch ein leichter Rückschnitt und eine Düngung. Meist erholen sich die kleinen Büsche und treiben wieder aus. Spätestens im Oktober reiße ich die gesamten Pflanzen aus und werfe sie auf den Kompost.

Lobelien

Die Knollenbegonie – große und farbintensive Blüten

Begonientriebe

Ende März habe ich die Knollen meiner Begonien aus ihrem Winterquartier geholt, wieder in Erde eingetopft und ins Gewächshaus gestellt. Hier werden sie mit zunehmender Blattmasse auch wieder mehr gegossen. Ins Freie dürfen die Knollenbegonien jedoch erst nach den Eisheiligen. Die Knollen dieser orangeroten Begonie habe ich seit Jahren und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Knollenbegonien bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte. Es gibt sie sowohl in aufrechter als auch in hängender Form (Begonia pendula). Wie in ihrer Familie der Schiefblattgewächse üblich, sind ihre Laubblätter asymmetrisch. Im Frühsommer öffnen sich ihre Knospen. Die großen Blüten sind dann, besonders in gefüllter Form, sehr beeindruckend. Knollenbegonien werden mit weißen, gelben, rosafarbenen, orangefarbenen oder roten Blüten angeboten.

Knollenbegonie

Im Kübel kann die Erde ruhig leicht antrocknen, bevor die Pflanzen wieder gegossen werden müssen. Auch bei ihnen werden beschädigte Blätter und verwelkte Blüten entfernt. Sie sind äußerst pflegeleicht und erfreuen mich den ganzen Sommer mit nicht nachlassender Blüte. Noch vor dem ersten Frost grabe ich sie aus und entferne den Großteil der Erde von ihren Knollen. Danach lasse ich sie für ein paar Wochen an einem kühlen, frostfreien Ort abtrocknen. Dann entferne ich die Stängel, säubere die Knollen von restlicher Erde und packe sie in Zeitungspapier. So überwintern sie bei etwa 10 °C in einem Abstellraum bis zum nächsten Frühjahr.

Das Fleißige Lieschen (Impatiens) – klein aber fein

Das Fleißige Lieschen ist in Ländern Afrikas wie Kenia oder Tansania beheimatet. Dort wächst es in feuchten, schattigen Gebieten. Wie sein Name schon sagt, ist es ein unermüdlicher Blüher. Seine violetten, rosa, roten, orangefarbenen oder weißen Blüten, in gefüllter oder ungefüllter Form, ein- oder mehrfarbig, zeigen sich von Mai bis Oktober. Bei uns wird das fleißige Lieschen meist als einjährige Pflanze herangezogen. Zwischen ihren kleinen, grünen Blättern stehen die aus fünf Kronblättern bestehenden Blüten meist allein oder zu zweit zusammen.

Schalenbepflanzung mit roten Impatiens

Insbesondere in Schalen kommen die Blütenkissen des Fleißigen Lieschens besonders gut zur Geltung.  Aber auch mit Knollenbegonien oder Fuchsien lässt es sich gut kombinieren.  Da es auch im Schatten ein fleißiger Blüher ist, kommen dort gerade die weißblühenden Sorten sehr schön zur Geltung.

junge Impatiens-Pflanze

Ähnlich wie bei der Knollenbegonie brechen seine glasigen Triebe sehr leicht, deshalb ist ein wind- und regengeschützter Standort vorteilhaft. Gegossen wird immer dann, wenn die oberste Bodenschicht leicht angetrocknet ist. Gedüngt wird es wie die anderen Sommerblumen mit organischem Dünger. Damit die Blühfreudigkeit anhält wird die Düngung Ende Juni wiederholt.

Seinen ca. 2 cm großen Samenkapseln verdankt das Fleißige Lieschen seinen Namen „ Impatiens“. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „ungeduldig“. Denn schon bei leichter Berührung der Kapseln mit dem Finger, platzen sie auf und der Samen schießt heraus.

Was die Überwinterung betrifft, nach meinen Erfahrungen lohnt sie sich beim Fleißigen Lieschen nicht. Ich starte auch keine neuen Versuche mehr. Stattdessen kaufe ich mir in jedem Frühjahr ein paar junge Pflanzen.


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