Es muss nicht immer Kirschlorbeer sein. Viele andere immergrüne Sträucher besitzen Blätter, die in Farbe und Form auffälliger und ansprechender sind.
Während des gesamten Jahres sorgen immergrüne Sträucher im Garten für Struktur und sind außerdem ein optimaler Sichtschutz. In gemischten Anpflanzungen mit sommergrünen Gehölzen kommen Immergrüne mit unterschiedlichen Wuchsformen, Blattformen und Blattfarben sehr schön zur Geltung.
In einer naturnahen Anpflanzung an einem Ende des Gartens habe ich neben sommerblühenden Sträuchern immer wieder immergrüne Sträucher wie Aukube, Feuerdorn und Runzelblättrigen Schneeball gepflanzt. Einige dieser Sträucher verwende ich sogar mehrfach an anderen Stellen im Garten, wo sie ebenfalls die Funktion eines Sichtschutzes oder eines Raumbildners übernommen haben.
Aukube
Eine besondere Schönheit ist die Aukube. Mit ihren gelb gesprenkelten Blättern ist dieser immergrüne Strauch ein Blickfang und dabei noch sehr pflegeleicht. Aukuben stammen ursprünglich aus Ostasien. Erst 1856 wurden sie in Europa eingeführt. Die immergrüne Japanische Aukube wird durchschnittlich 2 m hoch. Sie besitzt elliptische, ledrige Blätter, die etwa 20 cm lang werden. Ihre Blattränder sind leicht gewellt und gezähnt. Im Frühjahr zwischen März und Mai bildet der Strauch kleine Blüten mit dunkelroten Blütenhüllblättern, aus denen sich im Herbst kräftig rote Beeren entwickeln.
Aukuben benötigen einen halbschattigen bis schattigen Standort mit gleichmäßig, feuchtem Boden. Sie sind bis etwa -15 °C frosthart. Bei niedrigeren Temperaturen erfrieren ab und zu einzelne Zweige. Während des ersten Jahres nach dem Pflanzen sollte die Aukube noch regelmäßig gegossen werden. Danach ist ein Gießen nur bei langen Trockenperioden notwendig.
Die Zweige der Aukube mit ihren dekorativen Blättern eignen sich auch sehr schön als Vasenschmuck, was auch noch einen netten Nebeneffekt hat. Stehen sie lange genug im Wasser, bilden sich Wurzeln. Die Stecklinge können dann entweder in einen Topf oder direkt im Garten gepflanzt werden.
Glanzmispel „Red Robin“
Mit ihren leuchtend roten Blättern im Austrieb, kann kein anderer Strauch mithalten. Auch sie ist ein anspruchsloser, immergrüner Strauch, der bei uns eine Höhe und Breite von etwa 3 m erreicht hat. Die Glanzmispel „Red Robin“ wächst locker breitbuschig und aufrecht. So hat sie sich nicht nur als Sichtschutz bewährt, sondern ist auch zu einem Blickfang in diesem Bereich des Gartens geworden.
„Red Robin“ ist vielseitig einsetzbar. Sie kann als Solitär, Gruppenpflanze, Heckenpflanze, Formgehölz und sogar im Kübel gepflanzt werden, denn sie ist sehr schnittverträglich.
Zum Sommer hin verfärben sich ihre etwa 10 cm langen, ledrigen Blätter vom feurigen Rot im Austrieb in ein sattes glänzendes Grün. Ihre kleinen, weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juni in Dolden an den kurzen Trieben. Sie bilden einen schönen Kontrast mit den roten Blättern des Austriebs.
An einem sonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich „Red Robin“ wohl. Sie kommt mit nährstoffarmen Böden gut zurecht. Der Rückschnitt der vorjährigen Zweige sorgt für einen starken Neuaustrieb. Die Folge ist eine intensive Laubfärbung. In den ersten Jahren nach der Pflanzung benötigt die Glanzmispel noch einen Winterschutz, da der junge Strauch empfindlich auf niedrige Temperaturen reagiert.
Süße Duftblüte und Stachelblättrige Duftblüte
Die Süße Duftblüte (Osmanthus) stammt ursprünglich aus Ostasien. Sie kann bis zu 5 m hoch werden. Osmanthus wächst meist mehrstämmig, dabei teilen sich die Stämme schon kurz über dem Boden. Die Süße Duftblüte ist langsam wachsend. Im Inneren verkahlt der Strauch schon früh. Er behält aber nach außen ein dichtes Aussehen. Seine Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die glänzenden, dunkelgrünen Blätter sind elliptisch geformt und am Blattrand sowohl gezähnt als auch glatt.
Meistens in der Zeit von September bis Oktober erscheinen die Blütenstände in den Blattachseln der Duftblüte. Die kleinen weiß-gelben Blüten verströmen einen intensiven, süßen Duft. Bei mir wächst die Süße Duftblüte in der Nähe des Eingangsbereichs, so dass mir bei jedem Betreten und Verlassen des Hauses der liebliche Duft in die Nase steigt.
Die Süße Duftblüte liebt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort mit nährstoffreichem Boden. Sie verträgt Rückschnitte sehr gut und ist bis etwa -12 °C frosthart.
Ein Blickfang im Garten ist die immergrüne Stachelblättrige Duftblüte. Bei der Sorte „Tricolor“ sind die grünen, stacheligen Blätter gelbgrün gesprenkelt und bei „Variegatus“ weiß umrandet. Der dicht verzweigte Strauch wird gerne mit einem Ilex verwechselt, da sich die Blattformen sehr ähneln. Die Blätter dieser Duftblüte besitzen eine dornige Spitze und meist vier dornige Zähne. Die Stachelblättrige Duftblüte wächst kompakt und aufrecht. Da sie nur eine maximale Höhe von 1,5 m erreicht, eignet sie sich auch gut für Kübelbepflanzungen.
Die Stachelblättrige Duftblüte ist gut schnittverträglich. Die Blütezeit erstreckt sich von September bis Oktober. Wie bei der Süßen Duftblüte verströmen auch die kleinen, in Büscheln wachsenden Blüten einen angenehmen Duft. Die Stachelblättrige Duftblüte bevorzugt einen halbschattigen, windgeschützten Platz mit nährstoffreicher Erde und ausreichend Feuchtigkeit.
Der Strauch ist winterhart. An seiner exponierten Stelle in unserem Garten, fällt der hübsche Busch sofort ins Auge. Doch nicht nur in Gehölz- und Staudenbeeten, auch als Schnittheckenpflanze und als Sichtschutz lässt sich die Stachelblättrige Duftblüte sehr gut verwenden.
Feuerdorn
Dieser verzweigte Strauch, der mit starken Dornen ausgestattet ist, bietet sich für die unterschiedlichsten Formen der Bepflanzung an. So verwende ich Feuerdorn „Orange Glow“ als Spalierstrauch zur Begrünung einer Hauswand, einen zweiten und dritten Feuerdorn als frei wachsende und als geschnittene Hecke. Feuerdorn kann allein oder in Gruppen gepflanzt werden.
Bereits im 1 Jahrhundert n. Chr. wird Feuerdorn in Kräuterbüchern erwähnt. Sein Name stammt aus dem Griechischen und steht für seine leuchtend roten Beeren und seine Dornen.
Er wächst an sonnigen und halbschattigen Standorten und verträgt sehr gut Hitze. Der Feuerdorn erreicht schnell eine Höhe und Breite von etwa 3 m.
Ab Ende Mai erscheinen zwischen seinem dunkelgrünen Laub unzählige Dolden aus kleinen, weißen Blüten. Sie verströmen einen strengen, an Weißdorn erinnernden Duft. Feuerdorn ist eine Bienenweide, denn die Blüten sind bei den Insekten sehr beliebt. Bis September haben sich die grünen Kugelfrüchte rot oder orangerot verfärbt. Sie wirken auch noch im Winter sehr dekorativ am Strauch.
Als Hecke ist der Feuerdorn undurchdringbar und bietet den Vögeln nicht nur Nahrung, sondern auch Schutz. Die immergrünen glänzenden Blätter des Feuerdorns sind elliptisch und lederartig. Seine jungen, weichen grünen Triebe verholzen mit der Zeit und sind dann mit Dornen besetzt.
Feuerdorn ist pflegeleicht und frosthart. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit humosen, feuchten Boden fühlt er sich wohl. Er gehört ebenfalls zu den schnittverträglichen Sträuchern.
Runzelblättriger Schneeball
Der Runzelblättrige Schneeball ist ursprünglich in den Bergwäldern Chinas beheimatet, inzwischen jedoch eine weit verbreitete Zierpflanze in Europa. Der immergrüne, vielstämmige Strauch wird etwa 4 m hoch und breit. Er wächst zuerst straff aufrecht und wird dann ausladend.
In unserem Garten wachsen drei dieser prächtigen Sträucher zwischen anderen immer- und sommergrünen Sträuchern in der Böschung und in Gehölzbeeten, als Sichtschutz und Raumbildner.
Mir gefallen die derben, bis zu 20 cm langen schmalen Blätter des Runzelblättrigen Schneeballs mit ihrer starken Strukturierung. Ihnen verdankt der immergrüne Strauch seinen Namen. Die Blattunterseite ist gräulich und mit feinen Haaren übersät. Obwohl ein Schnitt nicht unbedingt notwendig ist, greife ich doch ab und zu zur Schere. Dabei lösen die feinen Blatthaare bei mir immer einen Niesreiz und Juckreiz aus.
Im Mai erscheinen seine kleinen Blüten in etwa 10 cm breiten, flachen Dolden an den Zweigenden. Auf sie folgen im Herbst die zuerst roten dann schwarz gefärbten Früchte.
An einem sonnigen oder halbschattigen Platz im Garten mit nährstoffreicher Erde fühlt sich der Runzelblättrige Schneeball wohl. Er ist ein sehr robuster Strauch, der das Stadtklima verträgt, sehr wuchsfreudig, frosthart und schnittverträglich ist.
Wenn er zurück geschnitten werden soll, geschieht dies am besten direkt nach der Blüte. Verkahlte, alte Sträucher können, zur Verjüngung, bis ins alte Holz zurück geschnitten werden. Doch bei allen Schnittmaßnahmen sollte wegen der feinen Blatthaare unbedingt langärmlige Kleidung, Handschuhe, Mund- und Augenschutz getragen werden.
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Kommentar 1 von Olli E am 14. Juni 2021 14:43
Sehr schöner Artikel! Ich liebe immergrüne Pflanzen, teilweise kann ich gar nicht nachvollziehen, wer sich keine immergrünen Hecken kauft, diese sehen doch dann gar nicht so schön aus :D aber das ist nur meine Meinung und ich bin erstmal froh, wenn leute überhaupt Hecken pflanzen :) Mach weiter so und alles gute!