Eine Auswahl robuster, blütenreicher Polsterstauden

veröffentlicht am 24. Juni 2016 21:24 von Beate

Feldthymian "Coccineus"

Nicht nur im Steingarten spielen Polsterstauden eine wichtige Rolle, auch an vielen anderen Stellen im Garten. Meist werden sie als Frühlingsblüher eingesetzt, doch gibt es auch eine große Anzahl an Sommerblühern unter den Polsterstauden. Mit einigen von ihnen habe ich an den unterschiedlichsten Standorten in unserem Garten gute Erfahrungen gemacht.

Auf Polsterstauden im Garten und auch im Kübel möchte ich nicht verzichten. Mit ihnen kannst Du wunderbar in Deinem Garten Akzente setzen. Denn Polsterstauden sind in der Lage Mauerkronen, Beet- und Wegränder, Böschungen oder offene Fugen zwischen Steinen mit ihrem Grün und ihren Blüten zu bedecken oder auszufüllen. Zu meinen Favoriten gehören im Frühjahr natürlich Blaukissen, Schleifenblume und Grasnelke. Jetzt im Sommer begeistert mich vor allem der Feldthymian „Coccineus“, doch auch Glockenblume und Scharfer Mauerpfeffer bilden ebenso herrliche Blütenkissen und Blütenteppiche.

Feldthymian

Feldthymian "Coccineus"

Der Feldthymian (Thymus serpyllum) ”Coccineus” ist meine neueste Errungenschaft. In unserem Garten nimmt ein allmählich, vermodernder Kirschbaumstumpf und sein Wurzelwerk einen großen Bereich in einer ansonsten mit Rasen bedeckten Böschung ein. In seinem sehr sonnigen Umfeld haben sich dort in letzter Zeit viele Walderdbeeren angesiedelt. So kam ich auf die Idee, es hier einmal mit Polsterstauden zu versuchen. Vor knapp zwei Jahren startete ich mit wenigen Pflanzen des Feldthymians, der Grasnelke und des Olymp-Felsenblümchens. Mit dem Olymp-Felsenblümchen bin ich gescheitert. Die kleinen Stauden sind verkümmert. Doch Grasnelken und Feldthymian haben sich gut entwickelt.

Feldthymian "Coccineus"

Die während der Wintermonate kleinen, braun-rot gefärbten Blätter des Feldthymians sind jetzt wieder grün und behaart. Ab Juni leuchten außerdem seine unzähligen, kräftig rotvioletten Blüten schon aus der Ferne. Feldthymian ist mehrjährig und erreicht eine Höhe von etwa 5 cm. Er ist ein Bodendecker, der sich vom Polsterkissen allmählich zu einem duftenden Teppich entwickelt. Er wird etwa 5 cm hoch, ist robust und frosthart. Störende Triebe können ohne Probleme zurück geschnitten werden. So behält die Pflanze ihre Form. Die Staude benötigt keine gesonderten Wasser- oder Düngergaben. Nur Staunässe verträgt sie nicht. Der Feldthymian ist anspruchslos und pflegeleicht.

Außerdem ist er bei den Bienen sehr beliebt, da Feldthymian viel Pollen und Nektar produziert. An einem sonnigen, trockenen Ort mit kalkarmer Erde fühlt sich die kleine Polsterstaude wohl. Feldthymian eignet sich gut für naturnahe Bepflanzungen z.B. für die Begrünung von Dachgärten, in Fugen zwischen Trittsteinen oder in Pflanzkübeln.

Grasnelke

Grasnelke "Düsseldorfer Stolz"

In der Nachbarschaft des Feldthymians haben auch die Grasnelken ihren Platz gefunden. Noch vor der Blütezeit des Feldthymians zeigen sich die kleinen karminroten Blütenbälle der Grasnelken „Düsseldorfer Stolz“. Die Blüten dieser Grasnelke sind besonders farbintensiv. Ihre Stauden ähneln in Form und Blatt kleinen grünen Graspolstern, aus denen sich im Mai die kahlen Blütenstiele mit den kugeligen Blütenköpfen erheben. Grasnelken sind sehr anpassungsfähig, Wenn Du die verwelkten Blüten immer wieder herausschneidest, bilden sich bis Juli fortlaufend neue Blüten.

Grasnelken

Grasnelken werden gerne auch für Einfassungen von Beeten und Rabatten verwendet. Da ich mir den „Düsseldorfer Stolz“ in Kombination mit weiß oder blass rosafarbenen Grasnelkenblüten gut vorstellen kann, werde ich die Anpflanzung im nächsten Frühjahr sicher um eine weitere Sorte ergänzen.

Hängepolster-Glockenblume

An Wegen entlang, zwischen Pflastersteinfugen, in Stauden- und Sträucherbeeten, an Hauswänden emporkletternd überall begegnen mir die kleinen Hängepolster-Glockenblumen (Campanula poscharskyana) mit ihren runden, leicht eingebuchteten Blättern und den blauvioletten, zarten Blütenglöckchen in unserem Garten. Ihre Blütezeit dauert von Juni bis Ende September recht lange an. Die Polster-Glockenblume wächst kissenartig und breitet sich äußerst schnell aus. Dabei erreichen ihre Blütentriebe eine Höhe von 15 cm.

Polster-Glockenblume

Besonders reizvoll wirken die blühenden Triebe, wenn sie im Beet Grünpflanzen mit ihrem blauen Blütenschleier bedecken. Die kleinen sternförmigen Blüten ziehen während der Sommermonate viele Bienen und Schmetterlinge an. Polster-Glockenblumen lieben sonnige Standorte. An ihnen entwickelt sich die Staude zunächst als Horst, um sich später als flacher, grüner Teppich auszubreiten.

Polster-Glockenblume

Hängepolster-Glockenblumen bereichern mit ihren aparten Blüten jeden Garten. Sie benötigen ausreichend Wasser, ansonsten jedoch keine Pflege. Sie sind sehr leicht zu kultivieren. Die Polster sind wintergrün und frosthart und benötigen keinen zusätzlichen Winterschutz. Im nächsten Sommer erscheinen an ihnen wieder unzählige der kleinen Blütensterne.

Scharfer Mauerpfeffer

Dieses heimische Dickblattgewächs findet sich in Mauern, sehr kurzen Rasenflächen, als Dachbegrünung, an Wegrändern oder auf Schotterflächen. Mauerpfeffer ist mehrjährig und wird in Bauerngärten gern als Blickfang genutzt. Er gehört zur Gattung Sedum (Fetthenne).

Der Mauerpfeffer ist ein Sonnenanbeter, der nährstoffarme Böden bevorzugt. Die etwa 8 cm hohe Staude breitet sich gerne locker, kissenartig aus. Sie wird als grün- oder gelbblättrige Sorte angeboten. Zwischen Juni und August erscheinen ihre gelben Blüten, die in kleinen Dolden zusammenstehen.

Scharfer Mauerpfeffer

Ich habe den Scharfen Mauerpfeffer erstmalig als Randbepflanzung in einer trockenen, teilweise sonnigen Rabatte gepflanzt. Dort im Beet wird er nur während längerer trockener Perioden gegossen. Scharfer Mauerpfeffer soll sich selbstständig aussäen und dann auch an anderen Stellen im Garten auftauchen. Ich bin gespannt.

Blaukissen

Blaukissen

Blaukissen oder Aubrietien sind echte Polsterstauden-Klassiker. Ihre große Beliebtheit ist sicherlich auf den frühen Zeitpunkt ihrer Blüte Ende März, Anfang April zurückzuführen. Mit seinem süßen Nektar lockt das Blaukissen viele Schmetterlinge an. Die kleinen wintergrünen Blätter dieser mehrjährigen Pflanze bilden dichte Polster. Ein Rückschnitt der Polster nach der Blüte sorgt für einen kompakten Wuchs und regt die Nachblüte an.

Blaukissen

Bei mir wachsen Blaukissen mit unterschiedlichen Blütenfarben an sonnigen Beeträndern und in Kübeln, wo ich sie über den Gefäßrand hinaus ranken lasse. Zusammen mit anderen Polsterstauden wie Polsterphlox, Steinkraut oder Schleifenblumen lässt sich das Blaukissen gut kombinieren. Es wird nicht höher als 10 cm. Während der Wintermonate verleiht eine feine weiße Behaarung den grünen Blättern einen grau-weißen Schimmer.

Wie auch der Scharfe Mauerpfeffer ist das Blaukissen eine typische Pflanze des Bauerngartens. Zur Begrünung von Dächern oder im Steingarten, kombiniert mit Moos und Ziergräsern, kommt es auch sehr schön zur Geltung.

Schleifenblume

Ebenfalls zu den früh blühenden Polsterstauden zählt die Schleifenblume oder Iberis. Bereits im April erscheinen zwischen dem tiefgrünen Laub ihre schneeweißen Blüten. In manchen Jahren stehen die Blütendolden so dicht beieinander, dass die immergrünen, länglich ledrigen Blätter kaum noch sichtbar sind. Auch diese Staude liebt sonnige Standorte mit nährstoffarmen Böden.

Schleifenblume

Die kissenartigen Polster werden direkt nach der Blüte um etwa ein Drittel zurück geschnitten, das regt die Nachblüte an. Ein Rückschnitt sorgt bei Polstern, die etwas lückenhaft geworden sind, auch wieder für einen dichteren Wuchs. Schleifenblumen werden etwa 20 cm hoch. Sie sind frosthart und benötigen keinen Winterschutz. Außerdem sind sie sehr anpassungsfähig. Sie kommen sowohl mit trockenen als auch gleichmäßig feuchten Böden zurecht. Nur auf Sonnenlicht können sie nicht ganz verzichten.


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