Mein pflegeleichtes Blüten-Staudenbeet

veröffentlicht am 3. Juni 2016 21:40 von Beate

Berg-Flockenblume

Auch wenn Bäume, Sträucher und Rasenflächen in unserem Garten dominieren, sorgen kleine Beetflächen mit Stauden immer wieder für Lichtblicke. Dazu tragen nicht nur die Blütenfarben, sondern auch die vielfältigen Blatt- und Blütenformen der Stauden bei.

In der Regel sind Staudenbeete recht arbeitsintensiv. Um sie so pflegeleicht wie möglich zu gestalten, setze ich gerne robuste, anspruchslose Stauden ins Beet. Auf einer etwa 25 m² großen, sonnigen Fläche kommen vor allem Blütenstauden zum Einsatz. Den Hintergrund bilden neben immergrünen Gehölzen auch drei Roseneibisch-Sträucher mit ihren großen trichterförmigen Blüten in Rosa, Weiß und Blau. Zusammen mit einer weiß blühenden Apfelrose und der Rispenhortensie „Pinky Winky“ bilden sie den richtigen Rahmen für die Blütenstauden.

Phlox mit seiner farbenfrohen Blütenpalette

Für den Phlox paniculata habe ich eine besondere Vorliebe, dass liegt an seiner großen Farbauswahl. Von Juni bis September öffnen sich immer wieder aus hübsch gedrehten Knospen weiße, rosa, lachsrote oder blauviolette Blüten. Einige sind sogar zweifarbig. Der Phlox gehörte mit zu den ersten Pflanzen, die von Amerika nach Europa gebracht wurden. Meine Phlox-Stauden wachsen horstig. Über den kurzstieligen Blättern am Boden bilden sich die Blütenstiele. Nach dem Ausreifen der Samen verwelken sie. An den Blütenstielen sitzen unzählige kleiner tellerförmiger Blüten in dichten Dolden zusammen. Die einzelnen Blüten bestehen aus fünf Kronblättern.

Phloxblüte

Phlox eignet sich aufgrund seiner Größe und Form für den hinteren oder mittleren Bereich im Staudenbeet. Er lässt sich gut mit anderen Stauden, vor allem mit Ziergräsern kombinieren. Damit er gesund bleibt, benötigt er einen vollsonnigen Standort mit kühlen Sommernächten und nährstoffreiche, feuchte Erde. Denn Phlox wird gerne vom echten Mehltau heimgesucht. Besonders zum Sommerende nach einem regenarmen, heißen Sommer bei trockenem Boden bricht die Krankheit an den langsam welkenden Pflanzen aus. Ein Spritzmittel hilft dann auch nicht mehr. Deshalb ist es wichtig den Phlox immer gut zu wässern und für ausreichend Luftzirkulation zu sorgen. Dichte Horste können bereits im Frühjahr bis zu einem Drittel ausgedünnt werden. Oder entscheide Dich am besten schon beim Kauf für eine Mehltau-resistente Sorte.

Kugeldisteln mit ihren perfekten Blütenkugeln

Äußerst attraktiv und dabei anspruchslos ist meine Kugeldistel (Echinops). Sie ist ursprünglich in Felsenregionen und im Grasland Afrikas, Asiens und des Mittelmeerraums zuhause. Allein ihre Blätter sind schon sehr dekorativ. Sie sind mehrfach geteilt und laufen spitz zu. Ihre Unterseite ist weiß behaart.

Die Staude benötigt einen sonnigen und heißen Standort mit durchlässigem Boden. Nur dort entwickelt sie auch Blüten. Anfang Juli bilden sich aus ihren endständigen Blütenknospen absolut perfekte Kugeln, die sich im Laufe des Sommers von der Basis nach oben hin öffnen. Die Blüten der Kugeldisteln ziehen Bienen magisch an. Neben den blaublühenden Sorten, gibt es auch Kugeldisteln mit weißen Blüten. Die Blütenstiele erreichen eine Höhe von etwa 90 cm. Kugeldisteln eignen sich zum Trocknen, wenn Du sie noch vor dem Öffnen der Blüten schneidest. Auch in der Vase machen sie als Schnittblume eine gute Figur.

Kugeldistel

Giftiger Eisenhut

Schon unzählige Jahre hat der aufrecht wachsende Eisenhut seinen Platz in der Beetmitte, umgeben vom Gold-Felberich. Auch der Eisenhut ist wie die meisten meiner Stauden unkompliziert in der Pflege. Er stammt ursprünglich aus Asien. An seinem sonnigen Standort mit feuchtem Boden erscheinen meist Anfang Juni lange, blaue Blütenrispen mit fiedrigen, dunkelgrünen Blättern. Da die unteren Blätter der Staude während der Blüte gelb werden und welken, solltest Du diese Stängelteile mit Begleitpflanzen abdecken. Der Eisenhut verdankt seinen Namen der speziellen Form seines obersten Blütenblatts, das die Form eines Helms besitzt.

Eisenhut

Der Eisenhut gehört mit zu den giftigsten Gartenpflanzen. Bei Arbeiten an dieser Pflanze solltest Du immer Handschuhe tragen, denn ihr Gift kann über die Haut aufgenommen werden.

Unverwüstlicher Gold-Felberich

Gold-Felberich

Neben dem blau blühenden Eisenhut ist der Gold-Felberich oder auch Gilbweiderich mit seinen gelben Blüten ein schöner Kontrast. Er wächst fast überall, ob in der Sonne oder im Schatten und ist in unseren Gärten heimisch. Er bildet Ausläufer, deshalb muss er hin und wieder im Zaum gehalten werden, damit er sich im Beet nicht zu stark ausbreitet.

Ebenso wie seine eiförmigen, behaarten Blätter sind auch seine leuchtend gelben Blüten etagenartig  an den Stängeln angeordnet. Von Juni bis August, öffnen sich immer wieder neue Blütenknospen, die dicht beieinander an den Stängeln haften.

Wie auch die übrigen Stauden zieht sich der Gold-Felberich im Herbst in seinen Wurzelballen zurück. Ein Winterschutz ist bei meinen robusten Stauden nicht notwendig. Erst im Frühjahr schneide ich die vertrockneten und verblühten Triebe bodennah ab.

Akelei mit zarten kunstvollen Blüten

Akelei

Weiter vorne im Beet erscheinen an unterschiedlichen sonnigen Plätzen die kleinen Stauden der Akelei. Ihre filigranen Blüten sind für mich ein echtes Kunstwerk. Dieses zarte Gewächs blüht bereits Anfang Juni. Aus einer Blattrosette aus grün-grauen, mehrfach geteilten Blättern erheben sich steife Stängel an denen die nickenden Blütenröckchen sitzen. Die Blütenformen der Akelei sind äußerst vielfältig und auch ihr Farbspektrum, dass sich von Weiß über Rosa, Violett bis hin zu Blau erstreckt. Teilweise sind die Blüten auch zweifarbig. Die Akelei ist kurzlebig und erst im zweiten Jahr optisch am schönsten. Sie wird über Samen vermehrt.

Lichtnelken setzen mit grauem Blattwerk Akzente

Lichtnelke

Auch die Lichtnelke ist eine anspruchslose Blütenstaude für sonnige bis halbschattige Plätze im Staudenbeet mit trockener, durchlässiger Erde. Die Kronen-Lichtnelke ist eine wunderschöne graulaubige Pflanze für Rabatte oder Beet. Zusammen mit ihren rotvioletten Blüten bildet das silbrig-graue Laub einen wunderbaren Kontrast. Für leicht schattige Standorte ist die Sorte „Alba“ zu empfehlen. Sie blüht weiß, was im Schatten besonders gut zur Geltung kommt.

Aus den behaarten Blättern am Boden erscheinen aufrechte, verzweigte Stängel an denen die sternförmigen, flachen Blüten sitzen. Die Blühdauer kannst Du verlängern, wenn Du die welken Blüten herausknipst. Ihren botanischen Namen Lychnis (das griechische Wort für Lampe) ist darauf zurückzuführen, dass ihre filzigen Blätter früher zu Kerzendochten verarbeitet wurden.

Berg-Flockenblume der Klassiker aus dem Bauerngarten

Flockenblume

Diese mehrjährige krautige Staude ist eine typische Bauerngartenpflanze. Mich begleitet sie schon seit meiner Kindheit. Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeerraum und dem westlichen Asien. Sie wächst sowohl in sonniger als auch in halbschattiger Lage. Bereits im Mai bilden sich zwischen ihren lanzettlichen, grün-grauen Blättern Knospen, aus denen sich allmählich ihre leuchtend blauen Zungenblüten schieben. Die Blüten der Berg-Flockenblume erinnern an die der Disteln. Sie eignen sich gut für die Vase. Durch das Entfernen welker Blüten kann die Bildung neuer Knospen angeregt werden.

Frauenmantel und seine Blütenwolken

Blüten des Frauenmantels

Etwas vor der Berg-Flockenblume breitet sich der Frauenmantel (Alchemilla mollis) mit seinem hübschen Laub aus. Er findet sich auf Hochlandwiesen und Waldlichtungen in Europa und Asien. Aus Rhizomen treiben die behaarten, nierenförmigen Blätter. In den Morgenstunden fangen sich auf ihnen gerne Tautropfen, die dort im Sonnenlicht glitzern.

Der Frauenmantel wächst sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Er kommt mit schweren Böden und anderen schwierigen Bedingungen gut zurecht. Von Juni bis September bilden sich Rispen aus unzähligen gelb-grünen, nektarreichen Blüten an Stängeln mit den kleinen Blättern. Wenn Du die verwelkten Blüten abschneidest und etwas später das alte Laub entfernst, treibt der Frauenmantel erneut aus und blüht meist noch einmal. Die verblühten Rispen lassen sich gut trocknen und für Dekorationen verwenden.

Storchschnabel passt immer

Seinen eigenwilligen Namen verdankt der Storchschnabel seinem Griffel, der sich nach der Bestäubung verlängert und dabei einen Schnabel bildet. Aus diesem Schnabel werden später die ausgereiften Samen geschleudert.

Der Storchschnabel ist weit verbreitet und kommt in den unterschiedlichsten Lebensräumen vor. Da er auch ein schöner Bodendecker ist, nutze ich ihn teilweise als Beeteinfassung. Bereits im Frühjahr erscheinen seine Blätter direkt über dem Boden. Ihnen folgen schon bald die aufrecht wachsenden Blütentriebe. Die Blätter sind rosettenartig und häufig bis zum Blattansatz fiederartig geteilt. Die etwa 3 cm großen Blüten des Storchschnabels erscheinen paarweise. Sie sind weiß, blau oder rotviolett und besitzen häufig ein Netzmuster aus hellen oder dunklen Adern. Das weist den Insekten den Weg Richtung Pollen und Nektar.

Storchschnabel

Auch wenn er kein Blickfang ist, so hat der Storchschnabel doch eine wertvolle Eigenschaft. Er harmoniert mit allen Pflanzen und ist deshalb als Füllpflanze unentbehrlich. Er eignet sich auch sehr schön zur Unterpflanzung von Sträuchern und Strauchrosen.

Ab und an hat der Storchschnabel mit Echten Mehltau, Schnecken und Blattläusen zu kämpfen. Doch er ist eine verlässliche Gartenstaude, die sich schnell wieder erholt. Er sollte nur nicht zu trocken stehen.


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