Die Hosta und die Schnecken

veröffentlicht am 2. Mai 2016 22:11 von Beate

Hosta

Eine besonders dekorative Blattschmuckstaude ist die Hosta. Durch ihre variantenreichen Blattfarben und Formen haben die halbschattigen Standorte in unserem Garten an Attraktivität gewonnen.

So sehr ich Hostas in schattigen Rabatten unseres Gartens schätze, habe ich doch einige von ihnen in Kübel umgesetzt. Grund dafür sind die Schnecken. Die Pflanzen gehören in unserem Garten offensichtlich mit zu ihren Lieblingsspeisen. Da ich jedoch auf diese Blattschmuckstauden nicht verzichten möchte, nehme ich immer wieder den Kampf gegen die Nacktschnecken auf.

Ein Lichtblick im Schatten

Hostas, die auch häufig als Funkien bezeichnet werden, stammen ursprünglich aus Ostasien. Die Stauden bilden Blatthorste. Sie variieren je nach Sorte von 8 cm bis 100 cm in ihrer Höhe. Dabei werden sie zweimal so breit wie hoch. Die Blätter der Hostas sind entweder einfarbig oder panaschiert (zweifarbig oder mehrfarbig) in unterschiedlichen Grüntönen wie blaugrün oder goldgelb. Die panaschierten Pflanzen haben einen weißen bzw. goldgelben Rand oder eine blaugrüne bzw. goldgelbe Mitte. Es gibt außerdem gesprenkelte und gestreifte Sorten unter ihnen.

Hosta

Hostabriebe

Beim Austreiben im April, erinnern die Triebe der Hostas an Bambussprossen. Anfang Mai entfalten sich dann die Blätter in ihrer vollen Schönheit. Meist zwischen Juli und August erscheinen aus dem Innern der Horste lange Stiele mit lilienförmigen Röhrenblüten. Die kleinen trichterförmigen Blüten sind häufig weiß oder blass violett. Im Herbst verfärben sich die Blätter dann gelb und fallen mit dem ersten Frost zusammen.

An einem schattigen Standort, mit etwa zwei Stunden Sonne am Tag, fühlen sich Hostas in feuchter, nährstoffreicher Erde wohl. Unter ihnen vertragen vor allem die dicklaubigen Hostas mit weißem Rand, in einem gleichmäßig feuchten Boden, auch einen sonnigen Standort. Sonnenverträglich sind Sorten wie z.B. „Royal Standard“ oder „Francee“. Was Hostas nicht mögen, ist eine ständige Mulchschicht. Diese Blattschmuckstauden sind nicht nur anspruchslos, sondern auch äußerst langlebig. Außerdem gewinnen sie mit zunehmendem Alter an Attraktivität.

Hosta

Hosta als reizvolle Kübelpflanze

Hostas lassen sich untereinander sehr schön kombinieren. Zusammen mit anderen Stauden, wie Astilben sorgen sie für Struktur und Ruhe im Beet. Sie können auch das Erscheinungsbild anderer Stauden hervorheben, wie z.B. das des Purpurglöckchens (Heuchera). Im Schattengarten sind Hostas schöne Bodendecker, eignen sich für den Beetrand oder für die Rabatte.

Als Kübelpflanze kann man mit Hostas interessante Akzente setzen. Besonders kleine Sorten kommen in Töpfen neben Eingängen sehr schön zur Geltung. Hostas sind als Topfpflanze leicht zu pflegen. Sie sollten nur regelmäßig gegossen werden. Denn diese Stauden haben viel Blattmasse und verdunsten entsprechend viel Wasser. Die Wurzeln ziehen dann schnell die gesamte Feuchtigkeit aus dem Topf. Ist das Laub der Hostas einmal welk geworden, hilft auch Gießen nicht mehr. Das Laub bleibt welk.

Hosta

Den Schnecken schmeckt's

Das Problem mit den Schnecken beginnt in unserem Garten bereits beim Austrieb der Hostas und dauert bis etwa August an. Die Schnecken fressen kleine Löcher in die Blätter. Wird schon der Neuaustrieb angefressen, entfalten sich die Blätter bereits mit Löchern, die mit dem Laubwachstum immer größer werden. Besonders beliebt bei den Schnecken sind Hosta-Sorten mit zarten Blättern. Aber es gibt auch schneckenfeste Sorten wie z.B. „Krossa Regal“, „Great Expectations“ und „Love Pat“. Sie stehen auf der Speisekarte der Schnecken nicht so weit oben.

Fraßschäden an den Hostas werden nicht von den Gehäuseschnecken verursacht, sondern hauptsächlich von Nacktschnecken, wie der Spanischen Wegschnecke. Diese etwa 10 cm lange, rotbraune Schnecke wird von ihren natürlichen Feinden wie Igeln, Vögeln, Spitzmäusen und Kröten nicht so gerne gefressen, da sie bitterer schmeckt als heimische Arten. Schnecken sind frostempfindlich, nicht jedoch ihre Eiergelege. Ab etwa 5 °C werden Schnecken wieder aktiv. Die nachtaktiven Tiere halten sich am Tag an feuchten, dunklen Stellen versteckt. Ich finde sie nicht nur unter Steinen und feuchten Blättern, sondern auch außen am Boden der Pflanztöpfe. Da sie gut riechen können, wittern sie ihre Nahrung aus großer Entfernung und legen dafür in einer Nacht Entfernungen bis zu 25 Metern zurück.

Spanische Wegschnecke

Welche Mittel helfen wirklich gegen Schnecken?

Einen Schutz vor Schnecken bieten vor allem ihre natürlichen Feinde. Wenn Verstecke und Nistmöglichkeiten im Garten geschaffen werden, siedeln sich dort Vögel, Igel und Spitzmäuse gerne an. Auch spitzer Kies, rund um die zu schützenden Pflanzen gestreut, soll vor Schnecken schützen. Hat bei mir nicht den gewünschten Erfolg gebracht, ebenso wenig wie Schneckenzäune. Dabei handelt es sich um gebogene Bleche, die um den zu schützenden Bereich in den Boden gedrückt werden. Gestaltet sich schwierig, wenn die Pflanzen nicht zusammen in einem Bereich stehen. Außerdem gelingt es den Schnecken mit Hilfe überhängender Pflanzenteile, den Zaun zu überwinden. Das Farnexperiment steht jetzt noch bei mir aus. Schnecken können Farn nicht vertragen, deshalb werde ich rund um die Hostas in diesem Jahr Farnwedel verteilen.

Insbesondere nach einem feuchten Herbst und einem milden Winter, ist mit einem hohen Schneckenaufkommen zu rechnen. Nehme ich bei meinen Schnecken-Sammelaktionen einen rapiden Anstieg an Schnecken wahr, greife ich auch zu chemischen Mitteln. Dabei setze ich ein Schneckenkorn-Präparat mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat ein. Es soll dasjenige mit der geringeren Giftigkeit für Warmblütler sein. Schneckenkorn wirkt ab 10 °C. Nachdem die Schnecken es gefressen haben, stellen sie ihre Fraßtätigkeit ein, verkriechen sich und verenden. Beim Abbau des Wirkstoffs sollen keine umweltschädigenden Rückstände zurückbleiben. Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, zu denen auch Schneckenkorn gehört, muss unbedingt die Gebrauchsanleitung des Herstellers beachtet werden.


1 Kommentar

Kommentar 1 von Markus am 1. Mai 2021 20:12

Erst jetzt gelesen.
Kompliment - ein richtig guter Artikel.
LG Markus